Neues Buch über das Wasserschloss Werdringen

Dr. Ralf Blank mit den Bildautoren Heike Wahnbaeck (Buchcover), Detlef Rothe und Olli Grosch (v.l.) bei der Buchvorstellung.
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  • Dr. Ralf Blank mit den Bildautoren Heike Wahnbaeck (Buchcover), Detlef Rothe und Olli Grosch (v.l.) bei der Buchvorstellung.
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Auf die Frage, wie viele Bücher er so im Jahr schreibe, antwortet der Hagener Historiker Ralf Blank lediglich mit einem Lachen. Es sind so einige. Die Idee für sein neuestes Werk über das Wasserschloss Werdringen, welches in dieser Woche erschien, ist jedoch nicht von ihm gekommen.

„Es sind ja immer wieder Studenten und Doktoranten in Hagen, die sich an den Ausgrabungen in der Blätterhöhle beteiligen“, berichtet Hagens Kulturdezernent Thomas Huyeng, „und eine Berlinerin fragte beim Besuch des Museums für Ur- und Frühgeschichte, ob es denn auch ein Buch über dieses wunderschöne Schloss gäbe.“ Gibt es nicht, musste Huyeng gestehen. Aber er wusste sofort, wem er den Auftrag für dieses Buch geben würde: Dr. Ralf Blank.
Das landschaftlich reizvoll im Ruhrtal in Vorhalle gelegene Wasserschloss Werdringen blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. In seinem Buch „Werdringen. Adelssitz - Wasserschloss - Museum“ geht der Autor Dr. Ralf Blank der Geschichte des Wasserschlosses und ihrer Besitzer nach.
Am Fuße des von Mythen und Legenden umwobenen Kaisbergs ist der frühere Adelssitz der Mittelpunkt einer umfangreichen Geschichts- und Erinnerungslandschaft an der mittleren Ruhr. Das 2004 an diesem herausragenden Standort eröffnete Museum für Geologie und Archäologie unterstreicht die Bedeutung des Wasserschlosses für die Region.
„Der frühere Adelssitz lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Er gehörte zur Volmarsteiner Lehnkammer“, sagt Ralf Blank, „sie war ein Teil des Besitzes der Herren von Volmarstein, die ihren Wohnsitz seit spätestens 1134 auf der gleichnamigen Höhenburg im Ruhrtal hatten.“ Die Familie zählte zu den wichtigsten Ministerialen der Kölner Erzbischöfe in Westfalen. Doch auch im Gefolge der Könige und Kaiser waren sie zu finden.
In seinem Buch geht Dr. Blank auch auf die Entwicklung von Burg und Herrschaft Volmarstein, die im 14. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von der Mark gelangte, ein. Burgen und Adelssitze als frühere Stützpunkte der mittelalterlichen Landesherrschaft sind an Ruhr, Lenne und Volme gleich mehrfach vorhanden.
Im zweiten Teil des Buches stellt der Autor die städtischen Sammlungen zur Geologie und Archäologie sowie das Museum Wasserschloss Werdringen vor. Ihre Geschichte begann vor über 200 Jahren und erweist sich als spannend und wechselvoll.
Und das bis heute: Am Ende der Buchvorstellung greift Ralf Blank in einige Kisten und zaubert eine Urne aus der römischen Kaiserzeit, aus dem 2. Jahrhundert, hervor. Gefunden bei Grabungen in Halden. Auch der komplett erhaltener Schädel eines Höhlenbären - eine Leihgabe aus der Hemeraner Heinrichshöhle - sowie der große Kieferknochen eines Wollnashorns aus dem Ruhrgebiet wird zu Tage befördert. „Das sind drei neue Exponate, die wir jetzt im Museum für Ur- und Frühgeschichte präsentieren werden“, sagt der enthusiastische Historiker mit einem spitzbubischem Lächeln auf dem Lippen. „Nicht umsonst sind wir das zweitwichtigste Museum für Ur- und Frühgeschichte in Westfalen.“
Voll des Lobes ist auch Dezernent Thomas Huyeng: „Das Buch schließt eine Lücke in die historische Betrachtung von Schloss Werdringen. Ein Buch, dass man einfach im Rucksack mitnehmen kann.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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