Die Sache mit dem Mistelzweig
Nächster Stopp: Kusshaltestelle
Der Mistelzweig ist nicht nur eine hübsche Dekoration zur Weihnachtzeit, er fordert zudem auch zum Küssen auf. Es gibt unzählige Geschichten darüber zu lesen und auch in Filmen spielt er zur Weihnachtszeit eine große Rolle.
Woher genau dieser Brauch wirklich kommt, lässt sich nicht ganz sicher sagen. Dazu finden sich unterschiedliche Ansätze und Überlieferungen.
Die Mistel ist eines der wenigen Gewächse, welche auch im Winter blüht und grüne Blätter besitzt.
Zum einen sollen die Germanen geglaubt haben, dass dieses wintergrüne Gewächs von den Göttern selbst auf die Bäume gestreut wurde und eine besondere Wirkung besitzt: Es wurde an die Hauswand oder unter das Dach gehängt, unter anderem zum Schutz vor Blitzen und vor bösen Geistern. Die Pflanze galt zudem als friedensstiftend: so gab man sich unter ihr den Friedenskuss.
(Quelle: Bund Niedersachsen)
Ein anderer Ansatz lässt vermuten, dass diese Mistelzweig-Tradition aus England kommt. Dort solle man im 18. Jahrhundert die Beeren der Mistel auch "Kuss-Kugeln" genannt haben. Laut Brauchtum durften sich die Menschen unter dem Mistelzweig küssen, bis sich keine Beere mehr an dem Zweig befand. Nach jedem Kuss musste der Mann eine Beere abpflücken.
(Quelle: AD Magazin)
Die Mistelzweig-Tradition findet in diesem Jahr auch in der Gladbecker Innenstadt Einzug: hier steht nämlich eine Kusshaltestelle.
Zufällig, wie es in vielen Filmen immer dargestellt wird, trifft man sich hier zwar nicht, da der hängende Mistelzweig durch die Kusshaltestelle eingerahmt wird und man sich bewusst darunter stellen muss, aber eine schöne Idee ist es.
Auch hier findet sich eine Erklärung, warum man sich unter dem Mistelzweig küssen soll: Während der viktorianischen Zeit soll der Brauch eine besondere Bedeutung gewonnen haben, als es jungen Paaren erschwert wurde, sich kennenzulernen. Der Mistelzweig diente somit als Möglichkeit dazu, sich näherzukommen, ohne von der Gesellschaft verurteilt zu werden.
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