„Stahl ist Zukunft“
SPD fordert staatliche Beteiligung an thyssenkrupp
Die Zukunft der knapp 700 Angestellten bei thyssenkrupp Electrical Steel ist weiterhin ungewiss. In der Bilanzpressekonferenz am 19.11.2020 hat der Konzern dargelegt, wie stark die Corona-Krise die ohnehin schwierige Lage des Unternehmens weiter verschlechtert. Es droht der Ausverkauf der Stahlsparte von thyssenkrupp.
Der stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Lukas Günther, erklärt dazu: „Stahl ist elementarer Werkstoff für Elektroautos, Windräder, Schienenwege und klimafreundliche Gebäude. Kurzum: Stahl ist Zukunft und zentraler Bestandteil unserer industriepolitischen Zukunftsvision von Gelsenkirchen. Wir sind auf das hochqualifizierte Können und Wissen der Beschäftigten in dieser Industrie angewiesen, um die Grundlage für eine klimaneutrale Wirtschaft im 21. Jahrhundert zu schaffen“, so Günther.
Das seit mehr als 150 Jahren am Wirtschaftsstandort Gelsenkirchen ansässige thyssenkrupp Electrical Steel Werk, welches über ein umfassendes Know-how in der Herstellung von Elektroband verfügt, droht bei ausbleibenden staatlichen Hilfen eine ungewisse Zukunft. „Die schweren Fehlentscheidungen des früheren Managements bedrohen einmal mehr die Arbeitsplätze des Werks in Schalke. Das werden wir nicht tatenlos hinnehmen und an der Seite der Beschäftigten für Perspektiven dieser Zukunftsbranche kämpfen“, kündigt Günther an. Auch wenn der Konzern in den letzten Jahren mit Stahl Gewinne erziel hat, so trifft die Corona-Krise die Sparte hart. Zeitgleich benötigt der Konzern für den Umbau zu einer klimafreundlichen Stahlproduktion ein Investitionsvolumen in Milliardenhöhe. Durch die gegenwärtige Corona-Krise fehlt das Geld für diese Zukunftsinvestitionen und der Fortbestand der Stahl-Sparte ist grundlegend gefährdet.
Um die Arbeitsplätze dauerhaft abzusichern und der wichtigen Zukunftsbranche Perspektiven zu ermöglichen, fordert Günther eine staatliche Beteiligung vom Land NRW für thyssenkrupp ein: „Die Stahlsparte von thyssenkrupp droht das prominenteste Opfer der Corona-Krise zu werden. Wer heute mutlos dabei zuschaut, ist der Verlierer von morgen. Die Landesregierung muss endlich als Miteigentümer bei thyssenkrupp Steel einsteigen, ähnlich wie es das Land Niedersachsen bei der Salzgitter AG getan hat. Nur so lässt sich der Ausverkauf des Unternehmens an fragwürdige Investoren vermeiden und der bestmögliche Schutz für den Gelsenkirchener Standort gewährleisten“, so Günther, der abschließend erklärt: „Voraussetzung für die Transformation der Industrie in Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet ist Mut. Dieser Mut darf nicht länger ein Lippenbekenntnis in Sonntagsreden bleiben. Als SPD sind wir uns sicher, dass gemeinsam mit dem Management, den Gewerkschaften und den Beschäftigten von thyssenkrupp eine tragfähige Strategie für eine moderne und klimafreundliche Stahlproduktion im 21. Jahrhundert umgesetzt werden kann. Dafür lohnen sich die Investitionen und der Mut, um die Arbeitsplätze dauerhaft abzusichern.“
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.