Vier neue Bezirksbeamte in Gelsenkirchen-Horst, Schalke-Ost, Bismarck und Resse/Resser Mark/Erle
Polizeibeamte nah am Bürger

Das Foto zeigt (von links) Daniel Gayko mit seiner Innendienstuniform, Stephanie Kopatz im Dienstoutfit, Michael Braß ebenso und Pierre Ranko mit Schutzweste über der Dienstuniform. Foto: Gerd Kaemper
  • Das Foto zeigt (von links) Daniel Gayko mit seiner Innendienstuniform, Stephanie Kopatz im Dienstoutfit, Michael Braß ebenso und Pierre Ranko mit Schutzweste über der Dienstuniform. Foto: Gerd Kaemper
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 In früheren Zeiten als „Dorf Sheriffs“ bezeichnet, kehren die Bezirksbeamten zusehends zurück in die Quartiere und fungieren als Ansprechpartner der Bürger auf der Straße oder in den Stadtteilwachen direkt vor Ort. Insgesamt 24 von ihnen sind in Gelsenkirchen im Einsatz und darunter eben auch vier neue, die nun vorgestellt wurden.

Heutzutage sind die Aufgaben der Bezirksbeamten sehr vielfältig und beschränken sich längst nicht mehr nur darauf, in „ihrem“ Bezirk vor Ort zu sein und den Bürgern auf der Straße als „Freund und Helfer“ bei Fragen und Problemen zur Verfügung zu stehen.
Teamleiter Daniel Gayko von der Polizeiwache Süd ist auch in Bismarck-Ost, besser bekannt als Haverkamp, auf der Straße anzutreffen. „Wir unterstützen derzeit oft die Arbeit des Kommunalen Ordnungsdienstes bei seinen Corona-Streifen. Dabei fungieren wir auch als Schutz für die kommunalen Bediensteten bei der Masken-Kontrolle. Aber zu unseren Aufgaben gehören auch viele Ermittlungstätigkeiten für Staatsanwaltschaft und Gerichte. So überprüfen wir, ob vorliegende Adressen noch gültig sind und befragen dazu auch Nachbarn. Denn wenn die Justiz Post nicht zustellen kann, wird die Durchsetzung einer Strafe erschwert.“
Seine Kollegin Stephanie Kopatz, die für dem Bereich Schalke-Ost zuständig ist, ergänzt: „Post von der Justiz kann mitunter schnell gehen, zum Beispiel wenn Strafzettel nicht bezahlt werden. Irgendwann kommt es dann zum Haftbefehl.“
Gayko trug bei der Vorstellung seine Innendienstuniform, weil er als Teamleiter viele Besprechungen mit den Ordnungspartnern, wie den Verkehrsunternehmen, oder auch der Stadt hat. Dazu kommen Sitzungen der Präventionsräte und andere Termine mit Bürgern, bei denen die Innendienstuniform zum Einsatz kommt.
„Beim Gang durch den Bezirk tragen wir die Schutzweste über der Jacke ebenso wie auch beim Einsatz im Wechseldienst. Denn die Polizei hat das Gewaltmonopol und darf anders als die Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen auch in Bus und Bahn mit körperlicher Gewalt einschreiten“, erläutert Gayko. „Leider gibt es ja immer mal einige wenige, die Probleme mit Recht und Gesetz haben.“
Darum sind die Bezirksbeamten in den Schulen auch nicht nur für die Verkehrserziehung, wie etwa die Fahrradprüfungen oder die ersten Schritte als Verkehrsteilnehmer zuständig, sondern auch als Strafrechtserzieher. „Wir werden von den Schulen gerufen, wenn es Probleme mit Übergriffen von Schülern gibt. Da gilt es dann zu klären, was strafbar ist und auch ab wann ein junger Mensch strafmündig wird und für seine Taten belangt werden kann. So muss also mitunter verdeutlicht werden, dass das „Abziehen“ der Jacke eines anderen nur weil sie einem gefällt, als Straftat gilt“, schildert Daniel Gayko.
Stephanie Kopatz fügt hinzu: „Und dann sind da noch die Helikopter-Eltern, die sich als Eltern-Taxi betätigen. Wir versuchen natürlich, ihr Verständnis zu erwirken, aber manchmal geht der Weg auch über die Kinder, die in der Verkehrserziehung lernen, dass ein solches Verhalten auch andere Kinder in Gefahr bringt. Da kann es dann passieren, dass die Kinder ihre Eltern auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen.“
Ansonsten sind die Bezirksbeamten während ihrer 41-Stunden-Woche im Tages- und Spätdienst anzutreffen während sie ihren Dienst in der Leitstelle der Stadionwache auf Schalke, bei Veranstaltungen wie dem Sommerfestival Schloss Berge oder anderen Einsätzen versehen.
Ähnliches können auch Pierre Ranko über den Bezirk Resse, Resser Mark und Erle und Michael Braß für Horst berichten. Allerdings ist Ranko meist mit seinem Polizeipedelac unterwegs: „Ich komme jetzt auch gerade direkt mit meinem Rad von einer Ermittlung. Damit bin ich schnell unterwegs und trage natürlich auch meine Schutzweste, weil die wirklich lebensrettend sein kann.“ Und er hat einen großen Bezirk zu bewältigen, der zu Fuß schwer zu begehen wäre.
Da hat es Braß in Horst schon einfacher, weil einfach sehr viel mehr fußläufig zu kontrollieren oder besser abzulaufen ist. „Bei der Vollstreckung von Haftbefehlen, fordere ich natürlich ein Fahrzeug an“, erklärt Braß.
Auch diese beiden Bezirksbeamten halten viele Kontakte zu Schulen, wie etwa zur Fahrradprüfung, „die ist aber wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht möglich“ bedauert Fahrrad-Fan Ranko.
Auch die Verkehrserziehung steht auf ihrem Zettel. „Die Kinder wollen dabei alles mögliche wissen, nur nichts über Verkehr. Für die meisten ist mein Besuch in der Schule ihr erster Kontakt zur Polizei und darum sind sie super neugierig und stellen eben auch viele Fragen zu unserer Ausrüstung“, berichtet Braß.
Beide Beamten sind schon langjährig im Dienst und die meiste Zeit davon in Gelsenkirchen. Michael Braß war bevor er am 1. September zum Bezirksbeamten wurde zuletzt fünf Jahre lang in der Einsatzstelle tätig: „Da hatte man auch Bürgerkontakt und musste oft vermittelnd einwirken. Aber der persönliche Kontakt zu den Bürgern ist mir sehr viel lieber.“
Pierre Ranko war bei der Einsatzhundertschaft, der Mountainbike-Dienststreife und im Wach und Wechseldienst tätig. „Mein Dienst beim Objektschutz kam dem als Bezirksbeamter schon sehr ähnlich, auch dabei hatte ich viele persönliche Kontakte, das hat mir Spaß gemacht und darum habe ich mich für diese Stelle beworben. Ich stelle mich oft vor als Nachfolger von Herrn Buchholz, dann wissen die Bürger direkt Bescheid.“

Erreichbar auch in den Wachen im Bezirk

Alle vier Beamte sind auch in den Wachen erreichbar. Daniel Gayko in der Wache Süd an der Wildenbruchstraße, Stephanie Kopatz an der Bismarckstraße 194, Pierre Ranko an der Middelicher Straße 263 und Michael Braß an der Essener Straße 73. Alle vier sind ausgestattet mit Visitenkarten, auf denen die Telefonkontakte per Diensthandy und Wacherufnummer verzeichnet sind. „Die Bürger sollen uns ja auch erreichen können“, wie Pierre Ranko mit einem freundlichen Lächeln zur Kontaktaufnahme einlädt.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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