„Hilfe ohne Lohn - 100 Jahre Feuerwehr Marienbaum“, so lautet der Titel eines 128-seitigen Buches, das jetzt in einer Auflage von 500 Exemplaren herausgekommen ist. Michael Lehmann und Franz-Josef Deymann stellten es vor.
Es ist schon erstaunlich, was das Redaktionsteam mit „Hobby-Historiker“ Michael Lehmann, Feuerwehrmann Franz-Gerd Deymann sowie Marlies Hüsch und Marlies Seegers alles „ausgegraben“ hat. Zwar lief etwa die Suche nach Bildern zunächst nur schleppend an, wie Franz-Gerd Deymann berichtete, dann aber ist das Buch „umfangreicher ausgefallen, als ursprünglich vorgesehen“.
Zu verdanken ist dies sicherlich auch dem engagierten Redaktionsteam, das mit viel Elan immer wieder recherchierte und dem es gelungen ist die 100-jährige Geschichte des Löschzuges Marienbaum interessant und lesenswert aufzubereiten.
Die Hartnäckigkeit machte sich etwa bezahlt, als es darum ging ein Foto des ersten Brandmeisters Bartholomäus Peters, der von 1910 bis circa 1920 dieses Amt inne hatte, aufzutreiben. Schließlich gelang es über Verwandte in Rheurdt an die begehrte Ablichtung zu kommen. Zwar wurde der Löschzug Marienbaum im Jahr 1910 gegründet, die Geschichte des Löschwesens geht aber bereits auf das 18. Jahrhundert zurück. So gibt es Aufzeichnungen aus dem Jahre 1796, aus denen hervorgeht, dass Marienbaumer halfen einen großen Brand in Uedem zu löschen. Damals gab es, so Michael Lehmann, eine „Pflicht zur Hilfe“. Wenn die Glocken läuteten, nahmen die Männer die Beine in die Hand und versammelten sich am Spritzenhaus, das seit 1850 existierte. Hier gab es Löscheimer, Feuerhaken und die Feuerspritze, mit denen Brände bekämpft werden konnten. Erst das strenge Regiment der Preußen führte dann schließlich 1910 zur Gründung des Löschzuges. Das Buch geht ein auf das Feuerwehrwesen, behandelt ausführlich die wechselvolle Geschichte des Löschzuges und lässt auch ausführlich die Feuerwehrleute zu Wort kommen. Sie versehen ihren wichtigen Dienst, gestern wie heute, rein ehrenamtlich. Oftmals wird dieses Engagement in der Öffentlichkeit unterschätzt.
Die 54 Mitglieder des Löschzuges haben dennoch Grund zur Freude. Sie verfügen über ein funkelnagelneues Gerätehaus und jetzt komplettiert ein Löschgruppenfahrzeug den Fuhrpark.
Am Samstag, 24. April, beginnt um 11 Uhr mit einem Gottesdienst die Feier. Neben Wagenweihe stehen etwa auch Vorführungen der „Löschknechte“ aus Uedem auf dem Programm. Im und am Gerätehaus am Hagelkreuz erhält man interessante Einblicke.
Autor:Christoph Pries aus Xanten |
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