„Rot ist meine Lieblingsfarbe“, sagt Luca und zückt seine Kamera. Er fotografiert eine weinrote Haustüre. Ob Dreckecke oder hübsche Blumen in einem Vorgarten, ob die Rutsche auf dem Spielplatz oder Musiker in der Fußgängerzone - die 16 Lernpiraten (=Vorschulkinder) der evangelischen Kita Kurze Straße hatten den Auftrag, als Stadtteilreporter Fotos von schönen und weniger schönen Ecken der Velberter Innenstadt zu machen. Dazu waren sie mit ihren Erzieherinnen und mit Digital- und Einwegkameras ausgestattet in der City unterwegs.
Entstanden sind rund 250 Aufnahmen, die in einer Ausstellung am Samstag, 21. November, um 14 Uhr im evangelischen Gemeindehaus an der Oststraße 59 gezeigt werden. „Auch Bürgermeister Dirk Lukrafka hat sein Kommen zugesagt“, sagt Kita-Leiterin Ursula Liensdorf. „Das freut uns besonders, denn die Kinder wollen mit ihm über die Fotos ins Gespräch kommen.“
Ganz bewusst will Liensdorf alle Bilder zeigen, manche mit Kommentaren versehen, wenn der Kontext der Entstehung eine Rolle spielt. So etwa bei dem Bild eines Fahrzeuges der Technischen Betriebe Velbert. „Der Fahrer war so nett und hat die Kinder über die Straße gelassen. Deshalb haben sie ein Foto davon gemacht“, sagt die Kita-Leiterin.
Auffällig bei den Stadtspaziergängen war, dass Kinder eine ganz andere Sichtweise haben als Erwachsene. An der frisch gestrichenen Vorgarten-Mauer gehen die meisten Erwachsenen wohl vorbei, aber Luca, Arda, Kilian und Mia bleiben stehen und machen ein Foto. Auch Pflanzen faszinieren die Kleinen, auch wenn sie zu dieser Jahreszeit eher trist als farbenfroh daher kommen.
Begeistert sind die Fünfjährigen auf dem Spielplatz Höferstraße. Da werden die Kameras erstmal zur Seite gelegt, um zu rutschen. Von der Erzieherin an die Aufgabe erinnert, knipsen die Kleinen drauflos. „Das sieht cool aus“, sind sich Luca und Kilian einig, als sie eine besonders steile Rutsche von oben fotografieren.
„Im Vorfeld des Projektes, das in Zusammenarbeit mit dem Verein ,Hilfe für Kinder‘ erarbeitet wurde, haben wir auch die Eltern zu ihrer Stadt befragt“, erläutert Liensdorf.Positiv bewertet wurden dabei die Spielplätze Höferstraße und Herminghauspark, bemängelt wurden fehlende Kulturangebote und eine schlechte Anbindung des ÖPNV.
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