Walnüsse, Datteln, Kakao und eine Prise Salz - mehr Zutaten braucht es nicht, um einen saftigen Brownie ohne Zucker in nur wenigen Minuten zuzubereiten.
Nicht einmal der Backofen wird benötigt. Lediglich ein Mixer oder Pürier-Stab kommt zum Einsatz, damit alles zerkleinert und zu der schmackhaften Masse vermengt wird. "Egal ob in Form geschnitten oder zu kleinen Kugeln gerollt - wer es süß und schokoladig mag, der wird diese gesunde Nascherei sicher gerne verputzen", sagt Nicola Herrmann.
Die Velberterin lebt seit dreieinhalb Jahren komplett zuckerfrei und zeigt als geschulte Ernährungsberaterin auch anderen Interessierten, wie vielfältig und lecker eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist. "Leider fehlt immer mehr Leuten das Bewusstsein für Lebensmittel und Inhaltsstoffe sowie die jeweiligen Auswirkungen auf Körper und Geist." Dabei sei es gerade für Kinder sehr wichtig, sich gesund zu ernähren, um beispielsweise in der Schule konzentriert lernen zu können.
Gemeinsam mit dem Team der Zentralbibliothek in Velbert lädt sie interessierte Eltern daher ein, sich Tipps und Hilfen für eine zuckerfreie Schultüte zu holen. Am Montag, 10. August, ist sie ab 10 Uhr in der Friedrichstraße 115-117 vor Ort und zeigt, was sich alles schnell und unkompliziert zubereiten lässt. Ohne Zucker, mit vollem Geschmack und passend für den großen Tag der I-Dötzchen.
"Gehirnfutter" statt
billiger Süßigkeiten
"Innerhalb von einer Stunde mache ich gemeinsam mit den Teilnehmern sowohl die Brownies ohne Backen, außerdem leckere Frucht-Kugeln aus Aprikosen und Cashewkernen, Obst-Happen mit Schokoladen-Überzug sowie gesunde Gurken-Lollies", sagt die Ernährungsberaterin. Besonders Letzteres habe schon viele Kinder begeistert. "Kinder lassen sich ganz leicht für Obst und Gemüse begeistern, wenn die Präsentation stimmt." Es sollte daher nicht der vermeintlich einfachere und billigere Griff in das bunte Süßigkeiten-Regal sein, um die Schultüte aufzufüllen. Das sogenannte "Brainfood" (Gehirnfutter) der Expertin sei eine hervorragende Alternative.
Süßigkeiten zur Belohnung
"Ich möchte bei der Veranstaltung nicht nur zeigen, dass zuckerfreie Snacks lecker sind, sondern auch mit dem Vorurteil aufräumen, dass eine solche Ernährung kompliziert, zeitaufwändig und immens teuer ist", so Nicola Herrmann, deren drei Töchter gerne zucker-reduziert essen und Mamas selbstgemachte Schoko-Creme niemals gegen ein Marken-Produkt eintauschen würden. "Unsere Geschmacks-Knospen orientieren sich an dem, was wir ihnen bieten. Für mich ist das Lieblingseis aus meiner Kindheit inzwischen ungenießbar - es ist mir viel zu süß." Generell würden sowohl Kinder als auch Erwachsene häufig Speisen mit bestimmten Emotionen in Verbindung bringen. "Wer kennt das nicht? Zur Belohnung gibt es etwas Süßes", so die Velberterin. "Das ist im Unterbewusstsein tief verankert."
Zwischenschritte einbauen
Seine Ernährungsgewohnheiten von heute auf morgen umzustellen, ist natürlich nicht leicht. Es sei aber viel einfacher als man glaubt, versichert die Expertin. Besonders wenn man sich vor Augen führe, dass Zucker dem Körper nachhaltig schade, was wissenschaftlich bewiesen ist. Das süße Gift stark zu reduzieren, sollte man sich daher zur Aufgabe machen. "Besonders für Kinder empfehle ich Zwischenschritte, bei denen der Süße-Grad langsam abgesenkt wird", rät Nicola Herrmann. Statt mit dem weißen Industriezucker können Speisen zum Beispiel zunächst mit Kokosblütenzucker oder Ahornsirup gesüßt werden. "Und irgendwann reicht die Süße von Datteln und Bananen völlig aus, um einen leckeren Kuchen zu backen", so ihre Erfahrung. "Und auch Möhren und Obst werden wieder als so süß wahrgenommen, wie sie tatsächlich sind."
Wovor Nicola Herrmann eindringlich warnt, ist der Etiketten-Schwindel bei vielen gekauften Fertig-Produkten, insbesondere bei Baby-Brei. "Wenn vorne fett ,Ohne Zuckerzusatz' drauf steht, heißt das nicht wirklich, dass die Produkte frei davon sind", informiert sie. Mit Fruchtsaftkonzentrat wird zum Beispiel getrickst; was für zuckerfrei gehalten wird, enthalte gegebenenfalls dann doch 18 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Auf ihrem Blog informiert die Ernährungsberaterin über solche Themen.
Bewusstsein für
gesunde Ernährung
Die eigene Haltung zu einem zuckerfreiem oder zucker-reduziertem Leben sei übrigens sehr entscheidend. "Der Gedanke ,Ich muss verzichten', macht es einem natürlich schwer", sagt Herrmann. "Wer aber ,Ich tue mir was Gutes und es schmeckt ohne Zucker sehr lecker' in den Fokus rückt, merkt schnell, wie einfach sich das in den Alltag integrieren lässt. Ganz zu schweigen davon, dass man sich schon sehr schnell fitter fühlt und in der Regel sogar frischer und vitaler aussieht."
Und wer bei seinen Kindern großen Wert auf gutes Schulmaterial lege, damit es gefördert werden kann, sollte auch den entsprechenden Wert darauf legen, dass es ein gutes Bewusstsein für seine Ernährung entwickelt. "Brainfood" für die Schultüte biete sich da doch geradezu an.
"Brainfood" für die Schultüte
- [dreieck][/dreieck] Die Veranstaltung "Brainfood für die Schultüte" findet am Montag, 10. August, in der Zentralbibliothek Velbert, Friedrichstraße 115-117, statt.
- Beginn des ersten Kurses ist um 10 Uhr. Pro Kurs können zehn Interessierte teilnehmen. Je nach Nachfrage finden also um 11 Uhr, 12 Uhr und 13 Uhr weitere Kurse statt.
- Anmeldungen sind erforderlich und werden bei der Zentralbibliothek unter Tel. 02051/262281 entgegengenommen.
- Es wird für die Lebensmittel ein Unkostenbeitrag von 5 Euro pro Person erhoben.
- Teilnehmer müssen die geltenden Schutzmaßnahmen einhalten.
- Am Sonntag, 9. August, bietet Nicola Herrmann darüber hinaus ein kostenloses Online-Seminar zum Thema "Brainfood für die Schultüte" an.
- Los geht es um 15 Uhr über die Facebookseite: https://www.facebook.com/nicola.herrmann.79
- Wer die zuckerfreien Snacks live mit zubereiten möchte, findet ab sofort eine Zutaten-Liste und Hinweise auf folgender Homepage: www.nicola-herrmann.de
- Die Teilnahme an dem Online-Seminar ist kostenlos.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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