Die Europäische Union ist auseinander gefallen. Die Grenzen sind dicht. Wir schreiben das Jahr 2030. Endzeitstimmung. Gibt es Hoffnung auf ein besseres Leben? „Schöne Tage“ hat der Film- und Schauspielregisseur Kornél Mundruczó sein Stück genannt, das am Freitag, 13. Januar, ab 19.30 Uhr im Großen Haus des Theaters Premiere hat.
Kornél Mundruczó ist Ungar. Er ist ein Freigeist, der in seinem Theaterstück „Schöne Tage“ ein Schreckensszenario zu zeichnen scheint. Denn eines ist gewiss: Trotz einer eingebetteten Liebesgeschichte hat das Stück wohl kein Happy-End. Theaterintendant Peter Carp beschreibt das Stück so: „Es ist eine erotische Obsession in einem auseinanderbrechenden Europa.“
„Schöne Tage“ ist die Adaption des Films „Pleasant Days“, dessen geistiger und schöpferischer Vater ebenfalls Kornél Mundruczó ist. Mit diesem Streifen sorgte der junge Regisseur international für Furore: Er wurde2003 mit dem Silbernen Leoparden des Festivals von Locarno ausgezeichnet.
Doch auch in Oberhausen ist der Ungar kein Unbekannter - und für ihn ist Oberhausen nicht fremd: Schon 2001 erlangte der heute 36-Jährige große Aufmerksamkeit; bei den Internationalen Kurzfilmtagen zeigte er seinen Film „Afta - Day after Day“. Intendant Carp ist stolz, den jungen Regisseur wieder nach Oberhausen geholt zu haben: „Ich habe vor drei Jahren seine Produktion „Eis“ gesehen und ich war tief beeindruckt.“ Mundruczó habe es außerdem geschafft, dass sich zur Premiere mehrere Intendanten großer Häuser angemeldet haben, die neugierig auf diese Bühnenarbeit seien.
Eine der Hauptdarstellerinnen des Stücks ist Nora Buzalka. Für die Schauspielerin ist die Zusammenarbeit mit dem ungarischen Regisseur mit Sicherheit etwas ganz besonderes, denn ihre Muttersprache, die die junge Frau übrigens fließend spricht, ist ebenfalls ungarisch.
Dramaturgisch wird das Stück von Rüdiger Behring und der Ungarin Viktória Petrányi, die auch Co-Autorin ist, umgesetzt. Die musikalische Leitung obliegt János Szemenye.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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