Alkoholabhängigkeit, eine Krankheit

20. Dezember 2010
St.Antonius Gemeindehaus, 47506 Neukirchen
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Übernommen aus Informationsmaterial Kreuzbund/Bundesverband

1957 definierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Sucht als Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, die durch wiederholte Zufuhr einer bestimmten Substanz hervorgerufen wird und durch vier Kriterien gekennzeichnet ist:
- Unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels
- Tendenz zur Dosissteigerung
- Physische und psychische Abhängigkeit
- Folgeschäden für den Konsumenten und die Gesellschaft
Sucht ist nicht auf den Umgang mit bestimmten Stoffen beschränkt. Jede Form menschlichen Verhaltens kann zur Sucht werden oder suchtähnliche Züge annehmen, z.B. Kaufsucht, Internetsucht, pathologisches Glücksspiel, Arbeitssucht.
In Deutschland leben:
• Rund 17 Millionen Raucher/-innen, das entspricht 27 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein Drittel der Männer und ein Viertel der Frauen rauchen.
• 9,5 Millionen Menschen, die Alkohol riskant konsumieren, 1,3 Millionen Menschen sind alkoholabhängig. Das Einstiegsalter für regelmäßigen Alkoholkonsum ist seit 1970 von 15 auf 12 Jahre gesunken.
• 3 Millionen Rauschgiftkonsumenten, davon gelten 380.000 als abhängig. Im Jahr 2008 verstarben 1.449 Menschen infolge ihres Rauschgiftkonsums, das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Drogentodesfälle sind auf eine Überdosis von Heroin, oft in Kombination mit Alkohol oder Schlaf- und Beruhigungsmitteln, zurückzuführen.
• 1,4 bis 1,9 Millionen Medikamentenabhängige, davon sind zwei Drittel Frauen.
• 180.000 bis 290.000 beratungs- und behandlungsbedürftige Spieler/-innen.

Ich würde es so ausdrücken:

In eine Abhängigkeit kann man leicht geraten, ohne eigenes Verschulden, ohne Vorsatz.
Ein abhängiger Mensch ist nicht besser oder schlechter, hat nicht weniger Willenskraft oder einen schlechteren Charakter als andere Menschen.
Ein Abhängiger, Suchtkranker Mensch ist vielmehr Gefangener seiner eigenen Sucht, unfrei in seinen Entscheidungen.

Auch Angehörige ( Mitbetroffene oder auch Co Abhängige) eines Suchtkranken Menschen leben in dieser Unfreiheit.
Auch sie sind Gefangene des Suchtmittels/Suchtkranken Partners.

Beide, der Abhängige und der Angehörige brauchen Hilfe.
Beide schaffen den Ausweg aus dem Teufelskreis Sucht nicht alleine.

Übernommen aus Informationsmaterial Kreuzbund/Bundesverband

Hilfe bieten: Beratungsstellen
Kontaktsuchende können hier in Einzelgesprächen mit Therapeuten einen Ausweg aus der Abhängigkeit finden; über eine Beratungsstelle können Suchtkranke Anträge für ambulante oder stationäre Therapien stellen.

Stationäre Einrichtungen
Die so genannte Entgiftung sollte immer unter ärztlicher Aufsicht stattfinden, am besten in einer speziellen Entgiftungsstation eines Krankenhauses.
Fachkliniken bieten nach der Entgiftung stationäre Therapien an..

Selbsthilfegruppen
Für viele Suchtkranke und Angehörige ist die Selbsthilfegruppe die erste Anlaufstelle.

Ich selbst habe diesen Mut aufgebracht und den Schritt in die Freiheit gewagt.
Unterstützt hat mich dabei die Kreuzbundgruppe.
Heute leite ich eine Selbsthilfegruppe und gebe somit die Hilfe weiter, die ich bekommen habe und immer noch bekomme

Haben Sie den Mut, unabhängig von Suchtmitteln oder dem Suchtkranken Partner zu leben.
Haben Sie den Mut, sich helfen zu lassen.
Haben Sie den Mut, frei zu sein.
Gleich heute!

Selbsthilfegruppen in Neukirchen-Vluyn

Telefon.: 02842/50710
02845/794933
Homepage: http://kreuzbund-vluyn.de.to/

Autor:

Margret Oppitz aus Kamp-Lintfort

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