Mit seinem Drama um den verzweifelten Woyzeck, der von allen verraten und betrogen wird, hat Georg Büchner einen literarischen Helden von Weltgeltung geschaffen. Klaus Kinski hat ihn gespielt, auch Gerard Depardieu... Und als Bühnenstück (so wie vom Dichter gedacht) ist der Stoff unkaputtbar. Unter der Regie des Shootingstars David Bösch (Schauspielhaus Bochum) ist ein eindrucksvolle, moderne Produktion gelungen, von Kritik wie Publikum hoch gelobt. Zu sehen am Dienstag, 31. Januar, um 20 Uhr im Theater Marl.
Auch die musikalische Bearbeitung von Karsten Riedel trägt zum Erfolg dieser Fassung bei. Böschs Woyzeck ist nicht als Gegenwart verfremdet, sondern wird als gnadenloses Endzeitdrama in einer gar nicht so fernen Zukunft interpretiert. Gut durchdacht: Cyber-Clochards gibt's doch heute schon.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein |
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