Schwerer Stoff auf der kleiner Bühne: Am Mittwoch, 15. Dezember, gastiert auf der Studiobühne des Theaters Marl das Landestheater Detmold mit Friedrich Hebbels Trauerspiel „Maria Magdalena“.
Ab 20 Uhr geht es um Klara, die Tochter des Tischlermeisters Anton. Sie ist ungewollt schwanger, akzeptiert Leonhardt, den sie nicht liebt, notgedrungen als Bräutigam, um der Familie keine Schande zu machen. Der hat es aber nur auf die Mitgift abgesehen.
Als Klaras Bruder Karl verhaftet wird, da man ihn eines schweren Raubes bezichtigt, überlebt die Mutter diesen Schlag nicht. An deren Leiche droht der Vater, er werde Selbstmord begehen, sollte auch Klara wie der Bruder seine Ehre verletzen.
Leonhardt, von der Aussicht auf eine bessere Partie geleitet, zieht seine Verlobung wegen der Verhaftung Karls „ehrenhalber“ zurück.
Verzweifelt wendet sich Klara an ihre Jugendliebe, den Sekretär. Der ist über die Vorkommnisse empört und bereit, sich mit Leonhardt zu duellieren. Doch Klara hält dem Druck nicht mehr stand.
Die Analyse sozialer Verhältnisse und Konfliktpotentiale nutzt Friedrich Hebbel in seinem 1844 entstandenen Drama zu einer verallgemeinernden Betrachtung tragischen menschlichen Handelns, das aus der Unfähigkeit erwächst, einander zu verstehen und zu verzeihen.
Regisseur Andreas Ingenhaag belässt seine Inszenierung weitestgehend in der Entstehungszeit. Was interessiert ihn heute besonders an dem Stoff? „Im Zentrum steht eine Werte-Diskussion. Welche Werte bestimmen unser soziales Zusammenleben? Im Stück deutet sich auch gerade ein Wandel dieser Werte, ein Umbruch an.“
Autor:Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein |
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