Ob als Sportler oder als Zuschauer, es lohnt sich auf jeden Fall, dabei zu sein.
Langenfeld / Region Köln-Düsseldorf.
Die letzten Minuten vor dem ersten Lauf. Eine große Menge Sportler hat sich zum Start aufgestellt. Es herrscht etwas Aufregung. Dann das Startzeichen – und los geht’s. Am Anfang ist das Feld dicht beieinander, aber nur kurze Zeit. Der große Familienlauf auf Inlinern hat seit Jahren viele Anhänger gefunden. Zahlreiche Freizeitsportler kommen jedes Jahr wieder, um dieses einzigartige, grandiose Sportfest, den cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung, zu erleben.
„Es ist eine schöne Veranstaltung, da kommt man gerne wieder“, resümierte letztes Jahr eine fünfköpfige Familie aus dem Stuttgarter Raum. „Als die Kinder noch klein waren, fuhren wir Inliner, jetzt sind wir alle mit dem Tretroller hier, die in unserer Familiekutsche Platz finden.“
Im diesem Jahr findet der cSc bereits zum 14. Male statt. Am Sonntag, dem 07. September werden ca. 500-600 Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Handicap aus der ganzen Bun-desrepublik und dem angrenzenden Ausland erwartet. Von 10:00 bis 17:00 Uhr (Essen und Trinken bis 18:00 Uhr) sind die aktiven Teilnehmer in vier Läufen unterwegs, mit Handbike, Adaptivbike, Rolli, Tandem, Renntandem, Einrad, Dreirad, Liegerad, Tretroller, auf Inlinern und als Speedskater. Ob 3-4 Jahre alt oder in den 70ern. Die Jüngsten schaffen ihre Runde von 2,3 km auf dem Laufrad, Kinderrad oder Roller. Schirmherr des 14. cSc ist Bürgermeister Frank Schneider.
Gemeinsamkeit – Geschwindigkeit – Geselligkeit.
Es sind die drei „G’s“, die den Reiz dieser großartigen, inklusiven Sportveranstaltung ausmachen: Gemeinsamkeit – Geschwindigkeit – Geselligkeit! Freunde und Gruppen bereiten sich gemeinsam vor, trainieren und starten zusammen. Ganze Familien sind vor allem beim „Familien- und Freizeitlauf“ der Inlineskater am Start, kommen mitunter von weit her und genießen sowohl den Sport als auch das „Drumherum“ nach dem Lauf. „Man freut sich, einander zu treffen, man tauscht sich aus, es wird gefachsimpelt, man schließt neue Freundschaften“, erklärt Bernhard Weik, Stifter und Organisator des cSc, die Gemeinsamkeit.
„Wir möchten Bedingungen schaffen, die allen Teilnehmern gerecht werden“, sagt Hartmut Zerfaß, verantwortlich für die Strecke auf dem 2,3 km langen Rundkurs. „Egal, ob jemand eher das gemütliche Tempo bevorzugt oder alles aus sich herausholt, um die Geschwindigkeit stetig zu verbessern, alle sollen am Ziel heil ankommen.“
Ganz gleich, ob man als Sportler oder Zuschauer zum cSc kommt, das Miteinander, die Geselligkeit ist ein wichtiger Pluspunkt beim cSc. „Wo gibt es das sonst, eine solche Füller verschiedener Fahrzeuge zu beobachten, dabei gemütlich an der Rennstrecke zu sitzen, die Rennen zu beobachten, das Rahmenprogramm anzuschauen und die internationale cSc-Schlemmermeile zu genießen“, fragt Alexandra Sportmann vom cSc-Team, verantwortlich für den Bereich Nachmeldungen und Ausgabe der Unterlagen.
Jeder bestimmt sein Tempo selbst.
Der cSc (capp Sport cup) gibt jedem, der bei den Läufen mitmachen möchte, die Chance, dies auch zu tun. Alter, Behinderung, Kondition – es gibt viele Faktoren, die eine eher gemütliche oder eine schnelle Gangart zulassen. „Dies gilt vor allem für den Familien- und Freizeitlauf für jedermann (und jede Frau), den beiden ersten cSc-Läufen, weil hier alle Altersgruppen, Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche, Familien am Start sind, mit oder ohne Handicap“, betont Manfred Stuckmann, Mitglied des Kuratoriums der Weik-Stiftung. „Kinder, Jugendliche und Erwachsene teilen sich die Freude an Sport und Bewegung, man kann sein individuelles Tempo selbst bestimmen, aber auch seinem Ehrgeiz folgen und alle Kräfte mobilisieren.“ Viele Teilnehmer kommen aus Sportvereinen, aber auch aus Schulen und Kindergärten oder sozialen Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Capps und No-Capps (Sportler/innen mit und ohne Handicap), Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, Gehörlose, blinde und sehbehinderte oder gesunde Sportler prägen gemeinsam den cSc. „Die Gemeinsamkeiten stehen im Vordergrund“, betont Weik, „wobei die Unterschiede in der Leistung oft geringer sind, als man sich dies vorstellen kann, aber alle verbindet die gemeinsame Freude am sportlichen Wettbewerb.“
Während beim ersten Lauf um 10:15 Uhr die Inlineskater unter sich sind, starten beim zweiten Rennen um 11:30 Uhr die gemütlich Rad-Tandems (auch mit Blinden und Sehbehinderten auf dem Sozius), dazu Handbikes, Adaptivbikes, Rollis, Einräder, Tretroller und Dreirad/Fahrrad, letztere vor allem für Menschen mit geistiger Behinderung. „Hier kann man auch die drei- bis vierjährigen Kindergarten-Kinder mit Laufrad, Kinderrad oder Roller sehen, schließlich übt sich hier, wer ein Meister werden will“, berichtet Klaus Bembennek, der beim letzten cSc drei En-kelkinder auf seinem Spezialfahrrad auf den Rundkurs mitnahm. Die ersten beiden Rennen laufen über jeweils 40 Minuten. Der dritte Lauf um 13:00 Uhr geht mit den schnellen Handbikes, Renntandems und Liegerädern und das vierte Rennen um 15:20 Uhr mit den schnellen Speedskatern jeweils über 90 Minuten; hier nimmt dann auch die Geschwindigkeit rasant zu. „Liegeräder können ein Tempo von mehr als 50 km/h erreichen, Renntandems kommen auf bis zu 45 km/h und Speedskater erreichen immerhin noch ca. 35-40 km/h“, erklärt Dieter Sportmann, der mit Carsten Ohle für die Moderation zuständig ist.
Blind oder stark sehbehindert – der cSc ist für alle da.
Beim cSc sind sie von Anfang an dabei, Menschen, die blind oder sehbehindert sind. Ihre gute Kondition zeigen sie zum Beispiel als Sozius auf den Tandems, dessen Piloten oft aus dem Kreis des ADFC Langenfeld kommen, und dort kennt man sich auch aus den wöchentlichen Ausfahrten über große Strecken. „Mit welcher Kraft sie in die Pedale treten können, ist immer wieder erstaunlich“, meint Herbert Jakubiak vom ADFC, der auch die Tandem-Einsätze für den „ganz normalen Tag“ in den Grundschulen koordiniert. Hinzu kommt, dass die Gruppe der „Weißen Speiche“ im Blinden- und Sehbehindertenverein Rhein-Wupper e.V. zusammen mit dem Schützenverein Langenfeld von 1834 seit Jahren dankenswerterweise ein „Akustisches Schießen“ nach Gehör organisiert. Die Schießmeister Heinz Müller und Dirk Schäfer dafür kommen von der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Langenfeld-Richrath.
Die internationale cSc-Schlemmermeile zieht viele Besucher an.
„Wenn man die Speisenkarte liest, läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen, und die vielfältigen Düfte erhöhen noch den Appetit.“ Das verspricht Elmar Widera vom cSc-Team allen Sportlern und Zuschauern. „Im Laufe der Jahre ist die cSc-Schlemmermeile immer internationaler und vielfältiger geworden“, sagt Widera, der nicht nur dieses Highlight organisiert, son-dern auch das attraktive Rahmenprogramm. Mit der Beteiligung von Ständen, die viele Länder repräsentieren und einen guten Einblick in fremde Esskultur bieten, habe die Schlemmermeile ihren Namen verdient. Natürlich könne man auch deutsche Kost bekommen, aber es werde auch türkisch, italienisch, koreanisch, kroatisch, und mexikanisch gekocht. Ob man herzhafte Speisen, Süßes, Obstspieße, leichte Salate, Grillspezialitäten, deftige Bratkartoffeln, koreanische Pfannkuchen, Frühlingsrollen, Spaghetti, Reibekuchen, Waffeln, Bratwurst oder Cevapcici bevorzugt – es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich auch Kaffee und Kuchen und Getränke wie Bier, Wein, Sekt, Sangria, Cappuccino oder Espresso, Apfelschorle, Limo, Cola, türkischer Tee, Obstsaft oder Slivovic.
Der cSc ist umweltbewusst, deshalb gibt es nur richtiges Geschirr und Besteck, keine Plastik- oder Pappteller. Darauf schmeckt es auch besser. Die fleißigen St. Georgs-Pfadfinder des Stammes Castanea von der kath. Kirche Christus König spülen den ganzen Tag alles gründlich und schnell, angeleitet von Magdalena Schlegel.
„Wenn die Sportler die letzte Runde gelaufen sind, haben sie mächtigen Durst“, weiß Petra Schmelz vom cSc-Team an der Strecke, das auf langen Tischen Becher mit frischem Langenfelder Wasser und mundgerecht portionierten Vitaminen bereit hält. Das Wasser kommt von der „Wasser-Oase“ der Stadtwerke Langenfeld, große Mengen Äpfel und Bananen werden seit Jahren vom real-Markt Langenfeld gespendet. „Die viele Hilfe und Unterstützung, die dem cSc seit vielen Jahren zuteil wird, ist einfach unglaublich“, freut sich Bernhard Weik.
Für Unterhaltung ist gesorgt.
In ihren bunten landesüblichen Kostümen marschieren die koreanischen Trommlerinnen tänzelnd neben der Rennstrecke her und entlocken ihren Trommeln einen heißen Rhythmus. Mit ihren Rhythmen feuern sie auch die Sportler an. Austausch und Verständigung der Kulturen sehen sie als ihre Aufgabe an.
Die Dancing Sweethearts präsentieren Tanz, Ballett und Artistik gleichermaßen und bieten damit eine spannende Vorführung. Die Turnier- und Schautanzgruppe hat schon zahlreiche Auszeichnungen gewonnen.
Dieses Jahr gibt es auch wieder die „verrückten Vehicel“, darunter das Spezial-Fahrrad mit Dutzenden Fahnen, zu sehen. Nach der Vorführung kann man sie auch aus der Nähe betrachten.
Kinder können sich auf der Hüpfburg vergnügen. Auch der Basti-Bus ist wieder da. „Ein rohes cSc-Holzherz und andere Figuren werden glatt gefeilt und geschmirgelt, mit einem Etikett versehen und ein Bändel zum Umhängen daran gebunden“, beschreibt Jo Ruppel, pädagogischer Leiter des Basti-Bus, die Arbeitsgänge. Etwa zehn Kinder im Alter von vier bis 12 Jahren können gleichzeitig im Bus werkeln, bei schönem Wetter im Freien noch mehr. Die Rohlinge werden in der WZA Werkstatt zur Arbeitsförderung, einer Zweigwerkstatt der WFB Werkstätten, von Menschen mit Behinderung hergestellt.
AWO-Senioren vom Karl-Schröder-Haus können sich den cSc ebenfalls anschauen.
Damit die AWO-Senioren aus dem Karl-Schröder-Haus die gewohnte Abwechslung erleben und den cSc-Läufen ebenfalls zuschauen können, helfen seit Jahren Schülerinnen und Schüler der Johann-Gutenberg-Realschule aus. “Ich genieße es, von den Schülern verwöhnt zu werden“, erklärte im letzten Jahr eine Bewohnerin. „Chefkoch Jérôme Stocker und sein Team halten wieder Leckeres vom Grill bereit, dazu Salate und eine Paella, und Bier vom Fass darf dazu natürlich auch nicht fehlen“, zählt Christel Kroschinski von der Pflegeberatung auf. Kaffee und frischer Pflaumenkuchen rundeten das Angebot ab. „Selbstverständlich sind auch alle Zuschauer herzlich willkommen.“ Die AWO freue sich auf viele Gäste.
Jeder einzelne an seinem Platz erfüllt eine wichtige Aufgabe.
Bernhard Weik weiß, was er an seinem cSc-Team hat, er bezeichnet es schon lange als „die Seele des cSc“. Die Aufgaben sind so vielfältig und umfangreich, dass Weik die Arbeit und Verantwortung für die einzelnen Bereiche auf noch mehr Schultern verteilt hat. Zum 01. August wurde deshalb auch das Kuratorium der Weik-Stiftung von acht auf 14 Personen erweitert.
Bereits im Februar/März beginnen die ersten Planungen, am Ende sind weit über 100 Helfer im Einsatz. Die vielen Planungsdetails, die niemand im Kopf behalten kann, wurden in einem sogenannten „Kochbuch“ niedergelegt. „Dass unsere Moderatoren Dieter Sportmann und Carsten Ohle nach sieben Stunden Moderation noch eine Stimme haben, grenzt an ein Wunder“, meint Teamleiter Wolfgang Schmelz.
Tandem-Piloten kommen auch von der Stadt-Sparkasse.
Zum vierten Mal sind sie dabei, die Tandem-Piloten der Stadt-Sparkasse Langenfeld. Unter ihnen Sparkassen-Vorstand Stefan Noack. Sie fahren vor allem mit Menschen mit geistiger Behinderung aus den WFB Werkstätten bzw. dem Wohnverbund der Lebenshilfe, die stolz darauf sind, mitmachen zu können. Zahlreiche Zuschauer aus der Sparkasse feuern dabei ihre Kollegen an. „Diese Aufgabe macht uns viel Freude“, erklärt Noack.
Dieses Jahr haben sich dafür gemeldet: Andreas Lüling, Niklas Kalski, Thomas Hockelmann, Stefan Noack, Martin Rieder, Andreas Schulten.
Erste Hilfe bei den Maltesern.
Technik und Erste Hilfe – das gibt es auch diesmal von den Maltesern. „Möge es bei einigen kleinen Kratzern bleiben“, so Malteser-Einsatzleiter Markus Arenz. Aber im Ernstfall – der vor allem bei nassem Wetter und auch bei den hohen Geschwindigkeiten nie ganz auszuschließen ist – sind professionelle Helfer sofort zur Stelle. Und dies ist wiederum beruhigend. „Die Malteser sind eine Truppe, auf die sich das cSc-Team schon seit Jahren hinsichtlich der sanitäts-dienstlichen Versorgung verlassen kann“, betonen Hartmut Zerfaß, Siggi Schlegel und Elmar Widera.
Krankenwagen, Sanitätszelt, Motorradstreife mit Sanitätern, Funkzentrale als Vermitt-lungsstelle für die Streckenposten – an alles ist gedacht. Sogar ein extra Zelt stellen die Malteser zur Verfügung, in dem Mütter ihre Kinder stillen und deren Windeln wechseln können. Zusätzlich gibt es eine gute und bewährte Zusammenarbeit der Technikgruppe der Malteser mit Horst Möhring bei der Elektroversorgung.
Herzlichen Dank an die Anwohner!
Mit viel Verständnis für das cSc-Sportfest „gemeinsam rollt’s“ für Menschen mit und ohne Han-dicap reagieren die Anwohner des Rundkurses rund um den Freizeitpark. Viele lassen es sich nicht nehmen, selbst zuzuschauen. Die Anwohner werden vorher durch die Presse auf die Straßensperren und Busumleitungen hingewiesen. „Seit wir auch während des Tages die Möglichkeit haben, herauszufahren, gibt es keine Probleme mehr“, erklärte ein Anwohner. Bernhard Weik dankt den Anwohnern ausdrücklich für deren positive Einstellung zu den notwendigen Straßensperrungen und Umleitungen.
Mehr Informationen über den 14. cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ am 07. September rund um den Freizeitpark Langenfeld gibt es im Internet unter www.gemeinsam-csc.de. Oder per E-Mail: b.weik@gemeinsam-csc.de, Telefon (02173) 270 233, Fax (02173) 270 232.
Info: 14. cSc (capp Sport cup) “gemeinsam rollt’s” am Sonntag, dem 07. September, von 10:00 bis 18:00 Uhr, rund um den Freizeitpark Langenfeld-Langfort. Start und Ziel: Langforter Str. 72, SGL/Schwimmbad.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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