Antjes Pilates Blox: Schwangerschaft und Pilates??? Ja! Warum nicht !?

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Einfach nur schön :-)
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In meiner alltäglichen Praxis begegnet mir immer wieder die Frage: Darf oder sollte man während der Schwangerschaft Pilates machen?

Die Frage ist berechtigt und so einfach nicht zu beantworten.
Als Erstes gilt:
Pilates kann in der Schwangerschaft eine große Bereicherung sein!
Pilates kann dem Körper, der stark beanspruchten Wirbelsäule und den Muskeln und Gelenken, die während der Schwangerschaft hormonellen Veränderungen ausgesetzt und zugleich erheblichen Beanspruchungen unterworfen sind, an vielen Stellen Erleichterung verschaffen und so die Schwangerschaft enorm erleichtern und schöner gestalten.

ABER ... Folgende Punkte sollten Sie unbedingt beachten:

1. Die Schwangerschaft ist NICHT der ideale Zeitpunkt, um mit einem Training wie Pilates zu starten. Die neue Trainingsmethode kann für den Körper ungewohnt und belastend sein und sich so auf das Kind und/oder ihr körperliches Wohlbefinden auswirken.
Nichtsdestotrotz ...
ist ein Start nicht ausgeschlossen. Klären Sie Ihren Wunsch vorher mit Ihrem behandelnden Gynäkologen ab, spricht von seiner Seite aus nichts dagegen, können Sie starten.
Wenn Sie schon Erfahrungen mit Pilates haben, können Sie natürlich unbedenklich weitermachen, ihr Trainer wird Ihnen sicher schwangerschaftstaugliche Variationen an die Hand geben und Do´s and Dont´s in der Schwangerschaft besprechen.

2. WENN Sie in der Schwangerschaft mit Pilates beginnen wollen, suchen Sie sich UNBEDINGT einen kompetenten Trainer, der Sie entweder individuell im Einzeltraining oder maximal in einer Kleingruppe betreut!!! Das ist wichtig, es geht ja um Ihre Gesundheit und die Ihres Babys.
In diesem Einzeltraining kann Ihr Trainer Sie ganz individuell betreuen, schauen, was Ihre Bedürfnisse oder die Trainingsnotwendigkeiten und -schwerpunkte sind und dementsprechend ein Workout für SIE zusammenstellen.

3. Ein solches Einzeltraining sollte auch unbedingt einer Betreuung in einer Gruppe vorausgehen, so diese Gruppe keine schwangerschaftsorientierte Gruppe ist. Sie sollten unbedingt wissen, worauf Sie explizit achten müssen und Übungen an der Hand haben, wenn die Gruppe Übungen macht, die für Sie als Schwangere ungeeignet sind.

4. Achten Sie auch selbst mit auf sich, ab der 13. Schwangerschaftswoche sind - auch wenn Sie Ihnen noch gut gelingen - Bauchübungen ABSOLUT TABU!!! Sprich: Keine Curl Ups im Klassischen Sinne!
Ab diesem Zeitpunkt sorgen die hormonellen Veränderungen UND der größer werdende Bauch dafür, dass sich der gerade verlaufende Bauchmuskel (Bei den Jungs das Sixpack!) zu teilen beginnt, um Platz zu schaffen für das Baby. Ein Training an dieser Stelle würde den Muskel verkürzen und eine sogenannte Rektus-Diastase begünstigen. Dies ist eine "Öffnung" der geraden Bauchmuskeln auch nach der Schwangerschaft, die nicht ungefährlich ist, der Bauchraum und die in ihm liegenden Organe sind nicht mehr wie zuvor durch die kräftige Bauchmuskulatur geschützt und es können sich Darmschlingen in der Öffnung verklemmen.
Ihr Pilates-Trainer hat sicherlich andere Übungen an der Hand, die Ihnen helfen, die Bauchmuskulatur kräftig und geschmeidig zu halten, Sie mit einem möglichst aufrechten und stabilen Halt im Rücken durch die Schwangerschaft bringen und Ihr Becken entlasten.

5. Außerdem TABU: Dehnungen für die Innenschenkel!
Vermeiden Sie extreme Öffnungen der Beine. Die hormonellen Veränderungen in Ihrem Körper "weichen" die Gelenke auf, dazu gehört in dem Fall auch die Schambeinfuge, d.h. der Punkt, an dem Ihre Beckenschaufeln vorn am Unterbauch zusammengehalten werden.
Auch wenn man´s nicht glauben mag, eine Schambeinfuge kann reißen, der dazugehörige Schmerz ist mehr als nur nicht schön. Deshalb: Keine extremen Öffnungen der Oberschenkel!!!

6. Beobachten Sie sich darüber hinaus während des Trainings selbst. Im Pilates werden viele Übungen in der Rückenlage ausgeführt, dies kann jedoch in der Schwangerschaft dazu führen, dass man sich selbst durch das Gewicht des Babybauchs die Vena Cava abklemmt, eine Hohlvene, die für die mütterliche Blutzufuhr zur Lunge zuständig ist. Dies kann zu Schwindelgefühlen, Atemnot, Herzrasen und Übelkeit führen, reguliert sich jedoch, indem man sich auf die linke Seite legt. Auch wenn dieses Phänomen vergleichsweise ungefährlich ist, ist es doch unangenehm. Achten Sie also mit darauf, dass Sie nicht zu lange in der gleichen Position, insbesondere der Rückenlage, trainieren und wechseln Sie häufiger die Position.

7. Generell gilt: Genießen Sie die Übungen und gehen Sie es eher sanfter als heftiger an. Die Wirbelsäule LIEBT und BRAUCHT in der Schwangerschaft vor allen Dingen Mobilisierungen, Rotationen und Entspannung. Kräftigungen sollten sehr sanft sein und die stabilisierenden Muskeln nahe der Körpermitte ansprechen und vor allen Dingen auch einen bewußtmachenden Part enthalten, mit dem Sie lernen, Muskelspannung zu reduzieren. Loszulassen.
Glauben Sie mir, Sie werden es bald brauchen!

8. Atmung! Erarbeiten Sie mit Ihrer Trainerin Atemübungen, die Sie auch Zuhause durchführen können, umso konstruktiver können Sie während der Geburt mittels der Atmung den Geburtsvorgang positiv beeinflußen. Es hilft erfahrungsgemäß wenig, wenn man zuvor nur 2-3 Mal in einem Vorbereitungskurs ein bißchen "vor sich hin" geatmet hat. Im Akutfall erinnert sich das Gehirn daran nicht mehr.

Hoffentlich helfen Ihnen diese Tipps weiter. Für weitere Fragen und Anregungen stehe ich gern zur Verfügung. ... Und der Blog "Rückbildung" folgt in Kürze ;-)

Und jetzt ... viel Spaß beim Trainieren!
Weitere Infos gern auch unter: http://www.pilates-studio-antje-korte.de/

Autor:

Antje Korte aus Hünxe

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