Neue Ausstellung im Museum Abtsküche in Heiligenhaus
"Glas oder Glas-Ersatz?" - Am kommenden Sonntag, 25. Juni, wird um 11 Uhr im Museum Abtsküche eine Ausstellung eröffnet, die sich mit dieser Frage beschäftigt. Es gilt zu klären, warum Dinge, die früher stets aus Glas hergestellt wurden, heutzutage in den Geschäften aus anderem Material, meist aus Kunststoff, zu haben sind.
Bei Senf ein klares „Unentschieden“ zwischen Glas und Glas-Ersatz
Ein typisches Beispiel dafür zeigt das Ausstellungsplakat, auf dem Senf im Glas, im Tontöpfchen und in der Tube zu sehen ist. Senf ist ein altes Gewürz, das es früher in der Apotheke zu kaufen gab, und zwar im dort üblichen Zylinder- oder Fässchen-Gefäß. Auch ohne Etikett wusste daher jeder, wann er ein Senfgefäß vor sich hatte. Da der Qualitätsunterschied zwischen den einzelnen Senfmarken relativ gering war, wurde für den Verkauf eine werbewirksame Verpackung immer wichtiger. Um 1830 meldete der Berliner Unternehmer Carl Kühne eine wiederverwendbare Senfverpackung als Gebrauchsmuster an: Ein kleines Pressglas mit Henkel. Aus derselben Zeit stammt ebenfalls die Idee, Senf in der Tube zu vermarkten - gut dosierbar, luftabgeschlossen und hygienisch sauber. Aber trotz dieser Vorteile hat sich auch das Senfglas am Markt gehalten, im wieder verwendbaren Wasserglas oder sogar in der ursprünglichen Fässchen-Form als Einwegglas. Also in diesem Fall ein klares „Unentschieden“ zwischen Glas und Glas-Ersatz.
Welche vorteilhaften Eigenschaften hat der Werkstoff Glas?
In der Ausstellung werden zahlreiche solcher Beispiele vorgestellt, seien es Mausefallen, Eishörnchen, Dachpfannen, Zahlteller, Knöpfe, Bierseidel, Feuerlöscher, Zitronenpressen oder Kindertöpfchen. So unterschiedlich diese Themen zu sein scheinen, es geht stets um dieselbe Frage: Welche vorteilhaften Eigenschaften hat der Werkstoff Glas und gibt es dennoch Gründe, Dinge nicht mehr aus Glas, sondern aus anderen Materialien herzustellen? Am häufigsten werden Herstellkosten und Gewicht als Argumente angeführt. Aber das Glas hat auch seine Vorteile: So wird gemäß einer Umfrage von vielen Benutzern trotz der Gewichtsproblematik eine Mineralwasserflasche aus Glas gegenüber einer PET-Flasche vorgezogen, weil die Glasflasche geschmacksneutraler ist. Darüber hinaus kann die Mehrwegverpackung aus Glas doppelt so häufig wiederverwendet werden. Trotzdem setzen sich Kunststoffflaschen im Mineralwassergeschäft immer mehr durch.
Die Ausstellung ist vom 25. Juni bis zum 1. Oktober in der Heimatkundlichen Sammlung, Abtskücher Straße 37 in Heiligenhaus, immer mittwochs von 15 bis 18 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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