Der Essener Autor Axel Kruse kommt für eine Benefiz-Lesung nach Heiligenhaus. Im Club an der Hülsbecker Straße 16 stellt er seinen neuen Roman „Glühsterne“ vor. Beginn der Lesung ist am Mittwoch, 25. November, um 20 Uhr. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Heiligenhauser Zentrum für Freizeit und Kultur zugute.
„Wie all meine Bücher und Geschichten lässt sich auch ,Glühsterne‘ in die Kategorie Science Fiction einorden“, so Axel Kruse, der im vergangenen Jahr den Deutschen Science Fiction Preis für seine Novelle „Seitwärts in die Zeit“ gewann. „Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut“, so der Steuerberater, der mit seiner Frau, vier Kindern und drei Hunden in Essen wohnt. „Dieser Preis wird schon seit über 20 Jahren in verschiedenen Kategorien verliehen“, so der 52-Jährige. „Ich war im Jahr 2013 zum ersten Mal nominiert, belegte damals allerdings nur den achten Platz.“ Ein Jahr später hingegen konnte er die Urkunde, die Medaille und das Preisgeld für den ersten Platz entgegennehmen.
„Glühsterne“ ist inzwischen das achte Buch, das Axel Kruse veröffentlicht. „Wenn es mich überkommt, stehe ich am Wochenende morgens um 6 Uhr auf und schreibe, bis der Rest der Familie wach ist“, erzählt er. „Was Lesen und Schreiben betrifft, lasse ich mich auch gerne als ,Nerd‘ bezeichnen.“ Über 2.000 Bücher stehen in seinem Arbeitszimmer. „Eins lese ich mindestens pro Woche, häufig sogar mehr.“ In der Regel beschränke er sich auch hier nur auf Science Fiction. „In Deutschland wird dieses Genre leider immer nur mit ,Star Wars‘ oder Ähnlichem in Verbidung gebracht. Dabei steckt dahinter viel mehr“, bedauert er.
Die Ideen für seine Geschichten kommen oft aus dem Alltag, Kleinigkeiten werden aufgegriffen und in einen anderen Zusammenhang gebracht. Gleiches gilt für die Orte, an denen die Geschichten spielen. So ist der Grugapark in Essen beispielweise wichtiger Bestandteil eines Romans. Im Laufe der Zeit habe er gelernt, wie geschickt sich so spannende Brücken zur Realität schlagen lassen, die den Leser ins Staunen versetzen.
Das war allerdings nicht immer so: „Ich war etwa 14 Jahre alt, als ich begann, Kurzgeschichten zu schreiben. Die landeten alle in der Schublade und keiner durfte sie lesen. Mit 19 Jahren schickte ich dann erste Manuskripte an die großen Verlage und erhielt leider nur Absagen“, erinnert sich Kruse. „Für mich war das ein Ansporn, weiter zu machen. Zum Glück!“ Denn es folgten mehrere Veröffentlichungen in Fantasy-Magazinen und im Jahr 2001 bracht er das erste Buch heraus. Die Verleihung des Deutschen Science Fiction Preises sei bisher natürlich der Höhepunkt gewesen.
„In meinem neusten Werk ,Glühsterne‘ geht es um faschistische Gesellschaften auf der Erde und auf anderen Planeten“, so der Essener Autor. Es sei nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern könne auch als sozialkritisch bezeichnet werden. „Mit dem Buch versuche ich zum Teil nämlich auch, die nationalsozialistische Vergangenheit meines Großvaters, der SS-Angehöriger war, zu verarbeiten.“ Wie weit geht man in einer Gesellschaft einen vorgeschriebenen Weg mit? Wo ist die Grenze? Kann man unverschuldet in eine bestimmte Stellung gelangen oder trägt man generell eine Mitschuld, wenn man nicht ausreichend Wiederworte gibt? Solche Fragen müssen sich die Protagonisten stellen. „Verbindendes Element in allen drei Teilen sind die ,Glühsterne‘. Dabei handelt es sich um Schmuckstücke, die Licht speichern und abgeben können“, geht Kruse auf den Titel ein.
Wer neugierig geworden ist, kann zu der Benefizlesung am Mittwoch, 25. November, um 20 Uhr in den Heiligenhauser Club kommen. Weitere Informationen dazu gibt es unter Tel. 02056/6483.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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