Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. veranstaltet seit 1994 jedes Jahr am Pfingstmontag den Deutschen Mühlentag. Dabei sind bundesweit über 1000 teilnehmende Wind- und Wassermühlen für Besichtigungen geöffnet. Eine von diesen Mühlen, die am 28. Mai 2012 zu besichtigen sind, wird auch die Turmwindmühle Nordbrock sein.
Der Heimatverein Dingden e. V. öffnet am Pfingstmontag in der Zeit von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr die Mühle und wird Interessierte Besucher durch das denkmalgeschützte technische Museum führen.
Die Turmwindmühle wurde in den Jahren 1844 - 1846 von den Nordbrocker Familien Hartmann und Stamm sowie Vennemann aus Krommert nach holländischem Vorbild (mit drehbarer Haube) erbaut. Sie gilt als eine der schönsten Windmühlen weit und breit. Die Gesamtkosten beliefen sich damals auf 4.800 Taler. Wenn man bedenkt, dass um 1840 ein Pfund Rindfleisch 2 Silbergroschen und 6 Pfennige kostete und zu dieser Zeit Lehrer Heinrich Hülsmann in Dingden bei voller Pension eine jährliche Miete von 60 Talern zahlte, ist das eine beachtliche Summe.
Die Nordbrocker Mühle ist Bestandteil der niederrheinisch-westfälischen Landschaft und kündet von einem Handwerk, das einmal in hoher Blüte stand. Das Gewerbe des Müllers gehört zweifellos zu den ältesten, die von unseren Vorfahren ausgeübt wurden. Der Familienname „Müller“ verrät dies zweifelsohne.
Seit 1978 hat der Heimatverein Dingden ein Nutzungsrecht an der Mühle, der interessierte Besucher noch bis Anfang der 1990er Jahre regelmäßig durch die Mühle führte. Im Jahr 1993 wurde eine Untersuchung an der Mühle durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass das Gebälk von Holzschwamm befallen ist. Daher wurde sie wegen Einsturzgefahr für Besichtigungen geschlossen. Die Renovierungsarbeiten sind seit einigen Jahren abgeschlossen.
Autor:Sven Joosten aus Hamminkeln |
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