Der Blick auf die kleinen Vorteile macht große Leistungen unmöglich. (Konfuzius)

11. Juni 2012
NRW, Goch

Wieder einmal hat sich ein politischer Amtsträger dazu verleiten lassen, seine Stellung für eigene Vorteile zu missbrauchen. Dabei ist es unerheblich, dass der Wert des Vorteils gering ist. Es stellt sich die Frage: Lernen sie denn nie...?

DDR in den 1980er Jahren. Ein Mann betritt ein Geschäft.
„T´schuldigung, haben Sie keene Teppiche...?“
„ Tut mir leid, der Herr. Wir haben keene Möbel. Keene Teppiche gibt´s nebenan!“

Zwar ist Dirk Niebel gebürtiger Hamburger und hatte bezüglich seiner Herkunft kaum Bezug zu solchen Zuständen, wie sie einst in der DDR herrschten; trotzdem hätte man gerne gewusst, welcher Teufel ihn geritten hatte, als er den Deal mit dem orientalischen Teppichhändler einfädelte und sich durch seiner „geschickten Strategie“ persönliche Vorteile verschaffen wollte.

Sogar mein Hund dürfte wissen, dass man mitgebrachte Ware aus dem Ausland, insbesondere, wenn sie einen gewissen Wert hat, beim Zoll anmelden und ggf. versteuern muss. Aber Niebels „geniale“ Strategie umfasste nicht nur die Beschaffung des edlen Stückes, sondern auch den Transport in sein Wohnzimmer. Zu diesem Zweck nutzte er das Transportwesen der Regierung und BND-Chef Schindler, der der Ansicht war, er befördere ein zollfreies Gastgeschenk.

Das Niebels Denkweise Struktur hatte, spiegelt die Tatsache, dass er das Stück von seinem Chauffeur vom Flughafen abholen und am Zoll vorbeischleusen ließ. Versehentlich natürlich! Wer´s glaubt...

Das Ganze jetzt unter dem Aspekt der Vergesslichkeit unter den Teppich kehren zu wollen, dürfte nicht aufgehen. Insbesondere deshalb, weil es vermessen ist zu hoffen, dass die Wähler und jene, die ihm politische Verantwortung auferlegen könnten, ebenfalls unter jenen Vergesslichkeitssymptomen leiden würden. Dirk Niebels Karriere dürfte einen gewaltigen Knacks bekommen, denn nichts ist verwerflicher, als die Leute jetzt für dumm verkaufen zu wollen.

Vorteilsannahme und die Ausnutzung des Amtes für eigene Vergünstigungen: Das Schreckgespenst „Morbus Wulff“, sei es im großen oder denkbar kleinen Stil (wie in diesem Fall), ist allgegenwärtig.

Die Tatsache, dass der Preis, den Niebel für diese Ware bezahlt haben soll, wesentlich zu hoch sei, ändert nichts an der Tatsache der Absicht, sich durch seine Position Vorteile verschaffen zu wollen. Lediglich eine gewisse Schadenfreude kommt dabei auf...

Foto: Wikipedia

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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