Nach dem 2. Weltkrieg Geborene haben erlebt, dass die Tradition des Singens noch eine Weile bei Familien-, Nachbarschafts- und Gemeindefesten einen großen Stellenwert hatte. Doch ein Großteil der (aufbegehrenden) Jugend wandte sich schon bald eher dem Rock n Roll und der Beatmusik zu, als Volkslieder der eigenen Kultur zu bewahren. Als ein Beweggrund wurde in der Vergangenheit immer wieder angeführt, dass Lieder auch deshalb als unsingbar galten, weil sie von den Nazis okupiert und für deren menschenverachtende Zwecke missbraucht worden waren. Die einsetzende Liedermacherbewegung hat zwar einiges an Wunden heilen, aber nicht die breite Tendenz des Vergessens von traditionellem Liedgut verhindern können.
Es darf mitgesungen werden
Mit exemplarischen Liedern wird im Kultur-Container (zwischen Hans-Sachs-Haus und BlueBox) des Projektes Steinbruch:Demokratie Diskussionsstoff geliefert für die Fragen: Welche Lieder haben die Nazis geraubt? Welche dieser Lieder können heute noch ohne schlechtes Gewissen gesungen werden? Lässt sich durch die Naziherrschaft allein das Wegbrechen der Volkslied-tradition erklären? Welche „modernen“ Lieder könnten Volksliedstatus erreichen und wodurch erhalten sie „das Zeug dazu“?
Den Diskurs eröffnen Michael Völkel, Silvia Menningmann, Frank Baier und Günter Bargel, allesamt seit Jahren auf musikalischen Pfaden unterwegs.
Autor:Bärbel König-Bargel aus Gelsenkirchen |
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