Am Samstagabend fand im Alta Vita Social Club ein Klasse(n)treffen der besonderen Art statt.
Das Seniorentheater Essen (Regie Heide Urban) gab ein Stelldichein und gab den Anwesenden die Chance einmal Mäuschen auf einem Klassentreffen zu sein. Und auch wenn man selbst nicht zu diesem Abschlussjahrgang dazu gehörte, wurde man so mitgerissen, dass man am liebsten mitgeplaudert hätte. Und das wäre auch gar nicht so schwer gewesen, denn bei vielen Erinnerungen die auf diesem Treffen ausgetauscht wurden, wurden durch das authentische Spiel der Darstellerinnen so viele eigene Erinnerungen wach, dass man gern aufgesprungen wäre und die eigenen Erfahrungen zum Beispiel aus dem Textilunterricht (Hohlsaum und Hexenstich) kundzutun und einzubringen. Und mal ehrlich liebe anwesend gewesenen, wessen Arme haben bei „Em pom pie“ nicht mitgezuckt? Wer wäre nicht am liebsten beim Twist aufgesprungen um mitzutanzen? Und wer hätte nicht gern beim Abnehmspiel „Schweinchen auf der Leiter“ die Schnur übernommen? Und es gab noch soviel mehr…Es wurde gelacht, gelästert und auch ein leises Tränchen verdrückt…Feind- und Freundschaften gepflegt und viel getrunken, wenn auch von einer Dame nur heimlich…als ob das niemand mitbekommen hätte liebe Frau Sonderkötter-Bärlack.
Der Käseigel strahlte seine ganz eigene Magie aus und wenn die Lehrerinnen damals schon so waren wie an diesem Abend, dann hatten die „Mädels“ wirklich Glück. Wo doch selbst die Kurzversion von Schillers Glocke an diesem Abend als Strafarbeit aus dem Klassenbuch zu gelten schien.
Ja ja, schön war’s…und denen die nicht da waren kann man in guter Klassentreffenmanier nur ein „Ätschibätsch wir waren dabei“ zuwerfen.
Es wäre schön, wenn sich beim nächsten Mal mehr Gäste einfinden würden. Wer denkt Seniorentheater wäre nur was für Senioren irrt. Ich, die ich bis zur Rente noch einige Jahrzehnte vor mir habe, fühlte mich glänzend unterhalten und auch das Ensemble selbst ist weit entfernt von der nur im Schaukelstuhl sitzenden und häkelnden Omi…und das ist auch gut so.
Und weil ich schon ein klein wenig in die Zukunft schauen durfte freue ich mich schon sehr auf: „ >Das< nächste bitte!“ Vor allem weil die Damen mit soviel Herz und Engagement dabei waren. Und den Abschiedsworten einer von ihnen nach dem Stück an der Tür „Danke, dass ich heute mich euch spielen durfte“ kann ich nur eines hinzufügen…“Danke, dass ich dabei zuschauen durfte!“
Autor:Natalie Cebulla aus Essen-Werden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.