Charlotte, 4 Jahre
Ich mache ja selbst gerne Konzerte für meine Kuscheltiere aber heute war ich im Familienkonzert in der Philharmonie. Da waren so viele Kinder und Erwachsene, dass kaum noch ein Platz frei war – und es war super.
Als ich die Bühne sah, war ich total verwundert, weil da ein Rollstuhl stand. Der Roland von Confettissimo, die das Konzert gemacht haben, hatte sich ein Bein gebrochen. Jetzt soll aber wieder alles gut sein, er konnte nur nicht lange stehen und deshalb war der Rollstuhl da. Zum Glück – war ich wieder beruhigt.
Wir Kinder saßen alle vorn auf Kissen direkt vor der Bühne und die Eltern, manche waren auch mit ihren Großeltern da, konnten sich auf die Stühle setzen.
Zuerst erzählte uns Jutta eine Musikgeschichte von einer Ameise und einer Grille. Dabei hat sie sich vertan und dachte, die Grille sähe aus wie ein Elefant – wir Kinder haben das schnell richtig gestellt. Als Anke und Matthias zu der Oboenmusik von Jutta wie Grille und Ameise tanzten, war das riesig lustig.
Der Saxophonist des Ensemble Confettissimo, Roland, hüpfte mit seinen Gehstützen zum Rollstuhl und fing direkt an zu spielen. Das gab natürlich eine Diskussion mit Jutta, die für uns ja ein Kinderkonzert geben wollte. Beide haben sich aber dann doch geeinigt und zusammen gespielt, obwohl die Oboe viel älter als das Saxophon ist und schon immer den Ton angegeben hat.
So konnten sie Anke und Matthias mit einem lauten und tiefen Ton richtig erschrecken.
Toll war auch, wie Matthias am Klavier spielte und zwischendurch auf dem Cajon trommelte. Bis sich schließlich ein Kuckuck in seinem Instrument eingenistet hat.
Ach so, ja, ganz ohne Instrumente trommelten die Vier auch darauf los: Auf Brust, Bauch, Beinen und Po, überall klopften und hämmerten sie drauf und bewegten sich wie lausende Affen im Zoo. Body-Percussion soll das heißen und war so richtig zum Mitschwingen.
Plötzlich hieß es ab ins Wasser. Es sollte improvisiert werden, also nicht mehr von anderen Komponisten gemachte Lieder nachspielen, sondern quasi aus dem Bauch heraus selbst etwas erfinden. Dafür sollten wir Kinder alles aufzählen, was es im Wasser so gibt und einige haben vorn das auf ein großes Bild gemalt. Anke sammelte unsere Ideen: Fische, Haie, Piraten, Wasser, Seepferdchen, Delphine, Krebse, Seesterne, Algen, Wale, Kraken, Korallen, Quallen, Muscheln, Blauwale, Oktopusse (Krake oder?), Steine, Sand, Schatztruhen, Kanonen, Pottwale, Robben, Schildkröten und schließlich auch ein U-Boot. Wer noch Ideen hat, soll diese auf www.confettissimo.de ins Gästebuch schreiben. Ich hätte Wasserfrosch gesagt, der wurde bei Hexe Kleinlaut nämlich an die Wand geschmissen, das war aber ein anderes Theaterstück.
Alle diese Tiere konnten wir dann mit geschlossenen Augen hören.
Am meisten Spaß hatten die Großen, als Roland als Rap-Huhn mit seinen Hühnern seinen schnellen Sprechgesang mit Mütze machte. Ich fand dabei aber Matthias viel besser, der konnte nur mit seinem Mund ein ganzes Schlagzeug ins Mikrophon spielen.
Zum Schluss schlief ein ängstlicher Löwe mit verbundenen Augen auf Ankes Arm. Immer wenn der schläft, ist im Urwald Party. Ganz ohne Instrumente hat Confettissimo dann das Lied vom schlafenden Löwen gesungen – super schön.
All das hier zu Lesen reicht aber bei Weitem nicht aus, diesen tollen Morgen nachzuempfinden. Ihr müsst das selbst erleben. Termine gibt es hier http://www.confettissimo.de/termine.html.
Und die von Euch, die sich für das pädagogische Konzept interessieren, mein Papa meint nämlich, das sei sehr gut, sollten sich hier informieren http://www.confettissimo.de/tiere.html.
Und mehr KlangKultur in Essen gibt es natürlich auch http://expeditionklassik.posterous.com/.
Autor:Charlotte Piegsa aus Essen-Süd |
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