An jedem zweiten Dienstag im Monat feiern die christlichen Kirchen um 17 Uhr in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, einen ökumenischen Gedenkgottesdienst für die „Unbedachten dieser Stadt“. Zu den „Unbedachten“ zählen in Essen in jedem Jahr rund 350 Verstorbene, die auf Veranlassung des städtischen Ordnungsamtes eingeäschert und anschließend anonym und ohne Trauerfeier auf einem Gräberfeld bestattet werden müssen – weil keinerlei Vorsorge für die Beerdigung getroffen wurde und keine Angehörigen gefunden werden konnten, die für eine Trauerfeier sorgen. Die liturgische Gestaltung der Gedenkgottesdienste übernehmen jeweils ein katholischer und ein evangelischer Seelsorger. Der Ort der Andachten wechselt jährlich: In den ungeraden Jahren finden sie in der Domkirche, in den geraden in der Marktkirche statt.
Die Würde des Menschen endet nicht mit seinem Tod
Im Gedenkgottesdienst werden die Namen der verstorbenen Mitbürgerinnen und Mitbürger verlesen und in ein Gedenkbuch eingetragen; für jeden und jede Verstorbenen wird eine Kerze entzündet. „Auf diese Weise wollen wir daran erinnern, dass die Würde eines Menschen nicht mit seinem Tod endet“, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen (ACK), die die monatlichen Erinnerungsfeiern in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen durchführt.
Namen weren auch im Stadtspiegel veröffentlicht
Auch die Funke-Mediengruppe unterstützt diese Form des Gedenkens: Einige Tage vor dem Gottesdienst erscheinen in den beiden Essener Tageszeitungen Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) und Neue Ruhr Zeitung (NRZ) sowie in den Wochenblättern des Essener Stadtspiegels kostenlose Traueranzeigen, in denen die Namen der Verstorbenen aufgeführt sind.
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