Zum Gedenken an den 8. Mai 1945: Ausstellung in der Marktkirche zeigt Erfolge von Friedensmachern

16. Mai 2015
Marktkirche, 45127 Essen
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Die Ausstellung "Peace Counts" in der Marktkirche berichtet über Menschen, die sich erfolgreich ohne Gewalt für die Lösung von Konflikten einsetzen.
  • Die Ausstellung "Peace Counts" in der Marktkirche berichtet über Menschen, die sich erfolgreich ohne Gewalt für die Lösung von Konflikten einsetzen.
  • hochgeladen von Stefan Koppelmann

In vielen Ländern der Erde wird am Freitag, 8. Mai, an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor siebzig Jahren erinnert und der vielen Millionen Opfer gedacht. In der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, eröffnen Thomas Kutschaty, Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, und Oberbürgermeister Reinhard Paß an diesem Gedenktag um 17 Uhr die Ausstellung „Peace Counts: Die Erfolge der Friedensmacher“ der Berghof Foundation. Uli Jäger, Friedensforscher aus Tübingen und Direktor von „Peace Counts on Tour“, führt in die Präsentation ein; Essener Schüler werden ebenfalls an der Veranstaltung mitwirken. Im Anschluss an die Eröffnung, um 19 Uhr, läuten Essener Kirchenglocken für den Frieden und laden zur Andacht und zum stillen Gedenken ein.

Die Erfolge der Friedensmacher

Die Ausstellung „Peace Counts“ stellt Menschen vor, die sich in Kriegs- und Krisengebieten gewaltlos für den Frieden engagieren. Zum Beispiel Abd al-Nasr aus Syrien: In Aleppo kennt der Krieg keinen Alltag – nur den Ausnahmezustand. Ein Elektroingenieur will das nicht hinnehmen, stellt Ordnung gegen das Chaos. Er treibt die Menschen an, sich zu organisieren: gegen den Müll, gegen den Hunger. Die Leute nennen ihn einfach: Scheich. Oder Mateo in Kolumbien: In der kolumbianischen Koka-Hauptstadt Medellín zeigt eine Initiative von über achtzig Hip-Hoppern, wie sich Jugendliche Respekt erobern können: Mit dem Mikro – statt mit Drogen und Gewalt. Mateo organisiert Hip-Hop-Workshops für Jugendliche. Oder Elena Guldmadova in Mazedonien: Der vielbeschworene Dialog der Kulturen braucht versierte Übersetzer. Menschen, die in verschiedenen Welten zu Hause sind. Elena Gulmadova ist Tadschikin, Gynäkologin und Diplomatin, ihr Vater betete zu Allah, ihre Mutter zu Jesus. Die Neutralität in Person, vermittelt sie in Mazedonien zwischen verfeindeten Muslimen und Christen.

"Was können wir ändern?"

„Überall in der Welt entwurzeln, verstümmeln und töten Kriege Menschen, auch am 8. Mai 2015. Syrien, Afghanistan, Mali, Nigeria, Kongo… auch mit Waffen aus Deutschland“, schreibt Superintendentin Marion Greve in ihrem Geleitwort. „Und mitten unter uns: die alten Parolen, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft. Wir fragen: Wie sind wir verstrickt? Was können wir ändern? Ohne Frieden haben wir keine Zukunft. Die Beispiele in der Ausstellung zeigen, wie das geht: Zusammenhänge hinterfragen, sich einmischen, mit Zivilcourage der Gewalt begegnen, Versöhnung zwischen verfeindeten Gruppen stiften, Fairplay einüben. Jede und jeder kann dazu beitragen, dass Frieden gelingt, selbst unter schwierigsten Bedingungen.“

Die Ausstellung „Peace Counts“ (Internet: www.peace-counts.de) kann vom 9. bis zum 16. Mai in der Marktkirche besichtigt werden; die Öffnungszeiten sind am Samstag von 12 bis 16 Uhr und von Montag bis Freitag jeweils von 10.30 bis 13.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Präsentation ist Teil einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe, die in Essen an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert – zum Programm gehören Konzerte und Vorträge, zwei Alternative Stadtrundfahrten und eine Podiumsdiskussion über die Nachkriegszeit im Ruhrgebiet, eine Nachtlesung mit Friedenstexten im Grillo-Theater und ein Gedenkgottesdienst am 10. Mai in der Kreuzeskirche. Schirmherr ist Reinhard Paß, Oberbürgermeister von Essen (alle Termine stehen im Internet: www.frieden-zaehlt.de).

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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