Man muss schon etwas Besonderes geleistet haben, um sich den Platz auf einem Straßenschild zu verdienen.
Das gilt heute, das galt auch in vergangenen Zeiten.
Aber welche Lebensleistungen von Personen „straßenschildwürdig“ sind, hängt von den politischen Einstellungen der jeweiligen Zeitgenossen ab – auch heutzutage bei uns in Essen:
Dies zeigten jüngst sowohl die Auseinandersetzungen um Straßenbenennungen fur das neue Univiertel („Hans Marchwitza“, „Kathe Larsch“) als auch die aktuelle Umbenennungsdiskussion in Rüttenscheid („Von-Seeckt-Str./Von-Einem-Str.“).
Auch anderswo wird über Straßennamen heftig gestritten, zum Beispiel in Münster. Hier hat der Stadtrat vor kurzem den Hindenburgplatz in Schlossplatz umbenannt. Und noch weitere Namen sollen von den Straßenschildern verschwinden.
Im Vorfeld nahm eine eigens gegründete Kommission strittige Straßennamen unter die Lupe, es gibt Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten, Diskussionsrunden, eine Ausstellung im Rathaus und sogar eine Internetseite.
Können wir in Essen von Münster lernen?
Sollen unsere Straßen überhaupt nach Personen benannt werden und wer trifft die Entscheidungen? Nicht zuletzt: Welche Bedeutung haben Straßennamen für das Gedächtnis einer Stadt?
Zu diesen Fragen haben Volkshochschule und NRZ-Stadtteilredaktion Essen interessante Gäste eingeladen, die darüber miteinander und mit dem Publikum am Montag in der VHS-LernBar diskutieren:
Hans Schippmann, CDU-Ratsherr
Walter Wandtke, Ratsherr von Bundnis 90/Die Grunen
Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Historiker und ehemaliger Leiter des Ruhrmuseums
Dr. Martin Jung, Münsteraner Ratsherr und dortiger SPD-Vorsitzender
Moderation: Thomas Becker, freier Journalist
Montag, 25. Juni, 19.00 Uhr
Volkshochschule am Burgplatz
Autor:Günter Hinken aus Essen-Süd |
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