Kreishandwerkerschaft lädt am Freitag, 17. Juni, zur Lehrstellenbörse

17. Juni 2016
14:00 Uhr
Kreishandwerkerschaft, 45141 Essen
Welches Werkzeug darf es sein? Am Tag der Lehrstellenbörse sind wieder viele Werkstattbereiche geöffnet und geben Impulse zur beruflichen Orientierung. | Foto: Foto: dib
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  • Welches Werkzeug darf es sein? Am Tag der Lehrstellenbörse sind wieder viele Werkstattbereiche geöffnet und geben Impulse zur beruflichen Orientierung.
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Die Kreishandwerkerschaft Essen führt wie in den vergangenen Jahren auch 2016 gemeinsam mit der Berufsberatung der Essener Agentur für Arbeit und dem JobService des JobCenters Essen ihre traditionelle Lehrstellenbörse durch.

Am Freitag, 17. Juni, stehen im Haus des Handwerks an der Katzenbruchstraße ab 15 Uhr Ausbildungsberater und Ausbildungsvermittler der Arbeitsagentur und des JobCenters sowie Lehrlingswarte beziehungsweise Vorstandsmitglieder oder Ausbilder aus den in Essen ansässigen Innungen bereit, um die Interessenten über Ausbildungsstellen im Handwerk zu beraten und Adressen von Betrieben mit freien Lehrstellen weiterzugeben.

Es gibt in diesem Jahr aber auch wieder die Möglichkeit für diejenigen, die sich in ihrer beruflichen Perspektive noch nicht entschieden haben, Werkstätten im Haus des Handwerks zu besuchen und dort Gespräche mit den Fachausbildern und Auszubildenden zu führen.
Dazu sind die Werkstattbereiche Sanitär-Heizung-Klima, Kraftfahrzeug, Tischler, Metall, Elektro, Friseur, Maler und Fahrzeuglackierer geöffnet. Um 14 Uhr, 14.30 Uhr und um 15 Uhr besteht dreimal die Möglichkeit, in die gewünschte Werkstatt geführt zu werden.
Im Vorfeld der Lehrstellenbörse wurden alle Essener allgemeinbildenden Schulen angeschrieben mit der Bitte, innerhalb der jeweiligen Abschlussklassen den Termin der Lehrstellenbörse bekanntzugeben und über die Kontaktmöglichkeiten im Haus des Handwerks am 17. Juni zu informieren. Auch wurden darüber hinaus Ankündigungsplakate zur Verfügung gestellt. Die Berufsberatung der Essener Agentur für Arbeit hat bei ihren Terminen vor Ort in den Schulen ebenfalls auf die Veranstaltung hingewiesen.

104 freie Lehrstellen

Alle Betriebe des Essener Handwerks sind zeitnah zur Lehrstellenbörse angeschrieben und um eine Meldung von freien Lehrstellen gebeten worden. Einschließlich des Posteingangs vom 13. Juni 2016 konnten bislang 104 freie Lehrstellen gezählt werden. Man kann davon auszugehen, dass bis zum Tag der Lehrstellenbörse noch einige Meldungen hinzugefügt werden können. Verbunden war die Befragungsaktion wiederum mit einem Aufruf an die Betriebe, zusätzliche Lehrstellen bereitzustellen, um der schwierigen Lage am Ausbildungsstellenmarkt Rechnung zu tragen.

Ernährungshandwerke sind in Sorge

Ein besonderer Appell ging auch an die Betriebe, die bisher nicht ausbilden, um sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen.
Von der Zahl her an der Spitze bei den gemeldeten freien Lehrstellen sind derzeit folgende Berufe: Maler – und Lackierer/in (18 Stellen), Elektroniker/in (17 Stellen), Friseur/in (11 Stellen).
Seit mehr als zwei Jahrzehnten machen sich die Ernährungshandwerke große Sorgen um den beruflichen Nachwuchs. Eine Ausbildung als Konditor/in, Fleischer/in und in den dazugehörenden Berufen als Verkäufer/in können junge Leute noch in 17 Fällen ergreifen.
"Da die Zahl der Schulabgänger langfristig sinkt, sind verstärkt Appelle und Anstrengungen nötig, um zusätzliche Lehrstellen aus der Wirtschaft bereitgestellt zu bekommen sowie weitere Betriebe von der Wichtigkeit einer Ausbildung zu überzeugen", erklärt Wolfgang Dapprich, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Essen.
Genauso wichtig sei es allerdings, die Ausbildungsfähigkeit der jungen Menschen in den Bereichen Rechnen, Schreiben, Lesen, Sprache und soziale Kompetenzen so schnell wie möglich herzustellen. Es dürfe also in den Bemühungen von allen Seiten nicht nachgelassen werden. Hinzu kommt die Notwendigkeit für die Betriebe, vor allem in Anbetracht der demographischen Entwicklung, geeignete Fachkräfte für die Zukunft heranzubilden.

Vorstellungen stimmen oft nicht überein

Denn auch in den nächsten Jahren werden qualifizierte Fachkräfte beziehungsweise Gesellen für wachsende Anforderungen aus Kundenkreisen dringend benötigt. Und dazu ist es erforderlich, dass die Schulabgänger ausbildungsfähig und ausbildungswillig sind.
"Oft stimmen die Vorstellungen von jungen Leuten über ihre eigene Berufsausbildung nicht mit der Art des Lehrstellenangebots überein," so Wolfgang Dapprich. "Selbstverständlich müssen dann auch die Lehrstellensuchenden ernsthafte Überlegungen anstellen, ob nicht in den Berufsfeldern außerhalb von Erst-Wahl und Wunschvorstellungen die berufliche Zukunft gefunden werden kann."

Darüber hinaus sei es wichtig, räumliche Mobilität zu zeigen. Denn einig sind sich die Verantwortlichen weiterhin, dass irgendeine abgeschlossene Ausbildung in jedem Fall besser ist, als keine Ausbildung. Der nicht vorhandene Schulabschluss oder der fehlende Ausbildungsabschluss sind immer noch Hauptursache für Langzeitarbeitslosigkeit. Schulisch schwachen Jugendlichen stehen nach Abschluss eines Lehrvertrages während der Ausbildung weiterhin die von der Agentur für Arbeit über das Sozialgesetzbuch III (SGB III) finanzierten ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) offen.
Die Zahl der bis zum Angang der Woche gemeldeten freien Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger. Die Bereitschaft der Betriebe liegt weiterhin vor, Plätze für Schülerpraktika bereitzustellen. Man hat erkannt, dass auf diese Weise eine gute Möglichkeit besteht, seinen Lehrling der Zukunft gezielt kennenzulernen und auszuwählen.

Die Kreishandwerkerschaft Essen betreute Ende 2015 insgesamt 1996 Lehrverhältnisse in allen Lehrjahren. Während des Jahres 2015 wurden 766 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen.

Welches Werkzeug darf es sein? Am Tag der Lehrstellenbörse sind wieder viele Werkstattbereiche geöffnet und geben Impulse zur beruflichen Orientierung. | Foto: Foto: dib
"Die Betriebe müssen von der Wichtigkeit einer Ausbildung überzeugt werden", so Wolfgang Dapprich, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Essen. | Foto: privat
Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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