Keine Schließung - Eine neue Schulform für den Bildungsstandort Richard-Schirrmann-Realschule !

24. Juni 2011
Richard Schirrmann Realschule, 45309 Essen
Viele fröhliche Schulkinder sind der Richard-Schirrmann Realschule zu wünschen, manchmal muss sich aber auch die Schule dafür umgestalten.
  • Viele fröhliche Schulkinder sind der Richard-Schirrmann Realschule zu wünschen, manchmal muss sich aber auch die Schule dafür umgestalten.
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Schade, dass die NRW-Schulgesetze bisher keine Eingangsklassen für die Realschule mit 22 oder 23 Schülerinnen und Schülern zulassen. Eine Änderung in dieser Richtung wäre trotz aller Zusatzkosten sicherlich ein pädagogischer Gewinn und ein guter Garant für den späteren Schulerfolg mit qualifizierten Realschulabschlüssen.
So bleibt es für Stoppenberg und die Nachbarstadtteile bedauerlich, dass an der Richard- Schirrmann-Realschule nur 45 Schüler angemeldet wurden. Um die Mindestvoraussetzung von zwei fünften Klassen zu erfüllen, wäre aber die Anmeldung 56 SchülerInnen nötig gewesen. So bleibt es bedauerlich, dass für die übliche Zweizügigkeit in den letzten Schuljahren schon des öfteren zu wenig Anmeldungen vorhanden waren. Vielleicht hätte die Schulleitung nachhaltiger prüfen sollen, ob sie nicht dem Beispiel der Steeler Helene-Lange-Realschule folgen kann und ebenfalls eine integrative Lerngruppe einrichten kann. Weiterhin suchen ja viele Eltern, deren Kinder einen besonderen Förderbedarf haben, gerade in der Sekundarstufe I noch Plätze in den Regelschulen, weil in den früher „Sonderschule“ genannten Förderschulen nicht die beste Ausbildung sehen.

Schließungsdrohung ist falsch

Stattdessen hat die öffentliche Schließungsdrohung der Schulaufsicht, falls im nächsten Schuljahr nicht deutlich mehr Anmeldungen als bisher für die Richard Schirrmann-Schule erfolgen sollten, die Anmeldesituationsicher nicht verbessert.
Auf jeden Fall sind jetzt besondere Anstrengungen zu starten, die Bildungslandschaft in Stoppenberg und im Essener Norden zukunftsgerecht umzubauen.
Die politischen Entscheidungen, die ab Herbst mit dem für Essen erstellten Schulentwicklungsplans fallen, müssen auch die Zukunft der jetzigen Richard-Schirrmann-Realschule neu gestalten.
Angesichts stetig zurückgehender Schülerzahlen und einer geringeren Nachfrage nach Plätzen in einer der Essener Realschulen, ist das gesamtstädtische Angebot an Realschulplätzen ausreichend. Andere Schulformen wie Gesamtschulen sind aber weiterhin überlaufen oder wie die Gemeinschaftsschule in Essen noch gar nicht vorhanden.

Mehr als einen Versuch wert – die Gemeinschaftsschule

Die Landesschulpolitik in NRW hat seit letztem Jahr die Möglichkeit eröffnet, vorerst auf Basis eines Schulversuchs in der Sekundarstufe I Gemeinschaftsschulen zu gründen. In dieser Schulform sollen alle Bildungsgänge vom Hauptschulabschluss, über die Mittlere Reife bis hin zum Abitur erreichbar sein. Jetzt muss auch die Essener Schulverwaltung ernsthaft prüfen, welche Chancen der Standort Richard-Schirrmann-Realschule für diese neue Schule bietet.
Die bereits in vielen NRW-Kommunen gestartete und in Nachbarbundesländern bereits bewährte Schulform „Gemeinschaftsschule“ kann für Essen zur notwendigen Ergänzung der bisher acht voll ausgelasteten Gesamtschulen werden. In den vergangenen Jahren waren dort immer sehr viel weniger Plätze vorhanden, als es Schülerinnen und Schüler gab, die dort angemeldet werden wollten.
Im abgeschlossenen Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2011/12 mussten von den Essener Gesamtschulen über 120 Kinder abgewiesen werden, die aber trotzdem ein Recht auf angemessene Bildungsalternativen haben.
Da die Richard-Schirrmann-Realschule sowohl in großer Nähe zur auslaufenden Hauptschule Kapitelwiese liegt, wie auch zur Gustav Heinemann Gesamtschule in Schonnebeck, sollte hier eine zukunftsweisende, die bisherigen Schulen verknüpfende Entwicklung möglich sein.
Hier sollte Grün, Rot und Schwarz im Schulausschuss die Initiative ergreifen, dem eindeutig formulierten Willen und den tatsächlich vorhanden Möglichkeiten von Eltern und Schulkindern nach mehr gemeinsamen Lernen Folge zu leisten.
Walter Wandtke

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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