Nach Ausbruch der globalen Finanzkrise 2007 gab es in vielen Ländern, unabhängig von der politischen Orientierung der Regierung, Bankenrettungen auf Kosten der Steuerzahler. Von der vor der Krise propagandierten Nichteinmischung des Staates propagiert wollten die Prediger des freien Marktes nichts mehr wissen. Nach dessen Regeln hätten selbstverständlich die Eigentümer der Banken selbst die Folgen der eingegangenen Risiken tragen müssen. Doch die Geschichte zeigte, dass die wir alle die Schulden tragen sollten.
Seit Ende 2012 propagieren alle etablierten Parteien, die Krise sei vorbei. Doch ist dem so? Der Deutschen Bank drohen aufgrund von Verstößen gegen die Finanzmarktregulierungen der USA Milliarden-Strafen und aus Frankfurt ruft man schon nach neuen Staatshilfen, falls der Zusammenbruch droht. Die Banken-Krise Italiens gefährdet die Realwirtschaft: 360 Milliarden Euro faule Kredite schlummern dort in den Banken. Die Europäische Zentralbank hält noch immer mit Ankäufen von Staatsanleihen und Niedrigzinsen die Wirtschaft geradeso aufrecht.
Die Zeche könnte am Ende erneut die Steuerzahler zahlen. Trotz der Versprechen, nie wieder öffentliche Gelder zur Rettung von Banken zu verwenden, ist das Thema über die Sommerpause unbemerkt zurück auf die Tagesordnung gelangt. Doch war die Bankenkrise je ausgestanden oder hat man sie lediglich verschleppt? Oder ist die Bankenkrise nicht vielmehr eine ausgewachsene Wirtschaftskrise, die zeigt, dass das System Kapitalismus am Ende ist?
Die Linke hat dazu Dr. Christian Gengenbach eingeladen, Mitarbeiter des Europaabgeordneten Fabio De Masi. Christian ist promovierte Wirtschaftsmathematiker und war vormals Dozent an der Universität Maastricht.
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