Zum Frühlingsanfang 2017 lässt die Progressive Rock-Band Aëdon mit ihrer EP „Leaves Turning Red“ passenderweise aufhorchen. Passend insofern, weil der von einer Sagengestalt übernommene Bandname Aëdon übersetzt Nachtigall bedeutet. Diese Vogelart kündigt mit schönem Gesang den Frühling an, wie es auch dem melodiösen Sound der Band mit prägnanter Gesangsstimme entspricht. Der Sänger der Band ist ein Duisburger. Am Samstag, 18. März 2017, stellt Aëdon die EP bei einem Konzert vor.
Man höre und staune
Bemerkenswert an Aëdon (ausgesprochen A-edon) ist unter anderem, dass der Großteil der jungen Ruhrgebietsband erst seit wenigen Jahren richtig Musik macht, und dies gleich auf hohem Niveau. Sänger und Gitarrist Simon Gatzka (22) spielt zwar schon seit dem 9. Lebensjahr Gitarre, die er aber eher vor sich hergespielt hat, bis seine Geschwister ihn vor fünf Jahren auf sein Gesangstalent hinwiesen. Der Duisburger nahm Gesangsunterricht bei Christoph Terbonssen (Ex-Der Popolski Show), bevor er nun mit Aëdon seine Bandpremiere erlebt. Das Quintett umschreibt seinen Stil als Progressive Rock mit modernen Elementen. Es weckt insbesondere Assoziationen mit Musikkoryphäen wie Anathema, Muse oder Porcupine Tree. Bei Aëdon setzen Sologitarre und Keyboards melodische Akzente und bilden einen epischen Klangteppich. Rhythmusgitarre, Bass und Schlagzeug sorgen für ein unaufdringliches rhythmisches Wechselspiel. Hinzu kommt Gatzkas Gesang mit einem prägnanten melancholischen Unterton hat. Beim Anhören der Musik von Aëdon fühlt man sich an eine Beschreibung aus dem Buch „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands" erinnert. Dort heißt es über die Nachtigall, ihr Gesang sei „so ausgezeichnet und eigentümlich, es herrscht in ihm eine solche Fülle von Tönen, es herrscht darin eine so angenehme Abwechslung und eine so hinreißende Harmonie.“
Vielseitiger Künstler
Simon Gatzka hat nun der Ehrgeiz gepackt, so dass er sich für ein Popgesangsstudium bei der Musikhochschule der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster beworben hat. Mit der eigenen Band zeigen sich noch verschiedene künstlerische Seiten von Gatzka. Der Hauptsongwriter von Aëdon hat den passenden Bandnamen ausgesucht. Laut dem griechischen Mythos ruft nach einem selbst begangenen, tragischen Mord verzweifelt die Götter an, ihr die menschliche Gestalt zu nehmen, weshalb sie Zeus in eine Nachtigall verwandelt. Daher stehen schicksalshafte Themen im Mittelpunkt der fiktionalen Texte Gatzkas – seien es zum Beispiel eine vergangene große Liebe, ein tragischer Tod oder Weltschmerz. Die Schicksalsgeschichten in den Songs der EP „Leaves Turning Red“, deren Cover Gatzka gestaltet hat, sind spannenderweise miteinander verwoben. Im Repertoire der Band sind noch weitere Songs, doch zunächst veröffentlichen die fünf Musiker ihr Mini-Album mit fünf Songs, um überhaupt eine Vorahnung davon zu bekommen, wie ihre Musik ankommt...
Samstag, 18. März: Albumrelease mit Konzert
Die Scheibe kann über Amazon, Spotify und weitere gängige Digitalplattformen sowie über die E-Mail-Adresse aedon@web.de bestellt werden. Von der Aëdon-Musik kann man sich beim Releasekonzert am Samstag, 18. März, im Frohnhauser Kultur Keller (Apohaus) auf der Mülheimer Straße 68 überzeugen. Im Vorprogramm spielen die Ratinger Band Friday and the Fool mit soulig-funkiger Popmusik und die Ruhrgebietsband Ankerkette mit Deutsch-Rock. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 Euro.
Autor:Thomas Westerdorf aus Duisburg |
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