Dass Physik alles andere als trockener Theoriestoff sein kann, beweisen die „Physikanten“. Ihre Wissenschafts-Shows mit spannenden und lebendigen Experimenten sind mittlerweile über die Grenzen Deutschlands und Europa bekannt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.
Zuletzt im vergangenen Jahr mit der Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik der deutschen physikalischen Gesellschaft. Damit stehen die Physikanten in der Tradition von Joachim Bublath oder Ranga Yogeshwar.
Angefangen hat alles vor 13 Jahren. Marcus Weber, einer der beiden Gründer der Physikanten, schlug sich damals mit Jongliernummern durch, um sein Physikstudium zu finanzieren. „Dann kam mir die Idee, keinen neuen Jongliertrick einzuüben, sondern ein interessantes physikalisches Phänomen zu präsentieren“, erzählt der 42-Jährige. Gesagt - getan, und das gelang so gut, dass die Physikanten einen mit fast 20 000 D-Mark dotierten Preis gewannen, was die Möglichkeiten, in neue Requisiten und Experimente zu investieren, natürlich beträchtlich erweiterte.
Ein kleines Unternehmen mit acht Darstellern
Es folgten Auftritte in Schulen, bei Firmenfeiern und Wissenschaftsfestivals, und der Bekanntheitsgrad der Physikanten stieg stetig an.
Mittlerweile ist daraus ein kleines Unternehmen mit acht Darstellern, darunter drei Physiker, drei festangestellten und rund 15 freien Mitarbeitern geworden, das seinen Sitz in Annen im Gewerbegebiet hat. Hier finden sich Büros, ein Lager, in dem sich die Requisiten in großen Regelen bis zur Decke stapeln, eine Werkstatt und eine Halle für die Experimente. Etwa 200 kleine und große Experimente zählen aktuell zum Repertoire.
„Neben eigenen Ideen stammen andere Ideen teils aus Büchern, aus dem Internet oder von Konferenzen, bei denen sich Leute, die Wissenschafts-Shows machen, austauschen, und viele Requisiten für die Experimente fertigen wir selber an oder lassen sie fertigen“, sagt Marcus Weber.
Programme gibt es für die verschiedensten Anlässe, von kurzen, 20-minütigen Einlagen bis hin zu abendfüllenden Shows. Rund 160 Auftritte standen und stehen alleine in diesem Jahr an. Weltweit haben die Physikanten bereits mehr als 500 000 Zuschauer mit ihren spektakulären Experimenten begeistert und waren auch mehrfach im Fernsehen zu Gast.
Live am Samstag, 28. September, in Dortmund
Wer die Physikanten live erleben möchte, hat am Samstag, 28. September, dazu in Dortmund die Möglichkeit. Im Rahmen der DEW21-Museumsnacht wird es am Friedrich-Henkel-Weg zwei Shows um 16 und 18 Uhr geben und am Ostwall 51 gleich vier Shows um 16 Uhr, 17.30 Uhr, 18.30 Uhr und 21.30 Uhr.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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