Tag des offenen Denkmals im selten bemerkten Landesoberbergamt

11. September 2011
11:00 Uhr
Landesoberbergamt, 44135 Dortmund
Im großzügigen Treppenhaus lohnt sich auch ein Blick auf die bronzenen Stoßkanten mit feiner Ornamentik. | Foto: Uwe Straub
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  • Im großzügigen Treppenhaus lohnt sich auch ein Blick auf die bronzenen Stoßkanten mit feiner Ornamentik.
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Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, können die Dortmunder in der östlichen Innenstadt einen palastartige Villa besichtigen: Das ehemalige Landesoberbergamt.

Das Landesoberbergamt Ecke Goebenstraße/Kronprinzenstraße befindet sich seit 1910 an dieser Stelle und beheimatet nun die Abteilung Bergbau und Energie der Bezirksregierung Arnsberg. Das imposante Gebäude hat die Denkmalbehörde für die Eröffnung des diesjährigen Tages des offenen Denkmals am 11. September ausgewählt. Die Bürger sind zu einem Behördengang der besonderen Art eingeladen. Um einen Vorgeschmack auf die Besonderheiten und Qualitäten des Baudenkmals zu geben, wählten die Denkmalpfleger das Landesoberbergamt als Denkmal des Monats September.

Palast - von Villen umgeben

Schon die Lage in einer stillen baumbestandenen Straße ist für eine Behörde eher untypisch. Zwischen Villen aus der Zeit um 1900 und Neubebauung aus den 1950er Jahren erhebt sich ein schlossähnliches Gebäude, eine zweiarmige Freitreppe mit überdimensionalem Laternenschmuck führt zu einer schweren Bronzetür. Der dreigeschossige Eingangsbereich weckt Erinnerungen an Tempel- und Palastfronten. Dabei ist diese neoklassizistische Palastarchitektur aus den Jahren 1908 bis 1910 Sparsamkeitsgründen zu verdanken. Ein Vorschlag, die Architektur den umliegenden Villen anzupassen, wäre zeitgenössischen Angaben zufolge wesentlich teurer geworden. Innerhalb von rund 100 Jahren waren Aufgaben und Raumbedarf so angewachsen, dass man mehrere Landhausvillen benötigt hätte. Da war die Unterbringung in einem einzigen großen Gebäude tatsächlich kostengünstiger.

Außergewöhnliche Details des Gebäudes

Zwar fiel der südliche Hoftrakt dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer und andere Elemente wie Dach und Uhrturm konnten erst bei einer Restaurierung 1990 in alter Form wiederhergestellt werden. Dagegen sind die prachtvollen Fassaden und große Teile der Innenausstattung aus der Zeit von 1910 erhalten geblieben und warten auf ihre Entdeckung durch aufmerksame Besucher, seien es die Schmucksteine in den Fensterbrüstungen mit Abbildungen von Fossilien, die wappengeschmückte Eingangshalle mit Stuckdecke und türkisfarbenen Mosaikboden oder das großzügige Treppenhaus. Alles in allem zeigt die reiche und prächtige Ausstattung sowohl des Äußeren als des Inneren die Wichtigkeit der Behörde im damals blühenden „Kohlenrevier Ruhr“.

Entdeckungstour am Tag des offenen Denkmals

Normalerweise muss man sich mit einem konkreten Anliegen bei der Pförtnerin anmelden. Am Tag des offenen Denkmals, der sich in diesem Jahr „Dortmund im 19. Jahrhundert“ widmet, steht das Haus hingegen allen interessierten Besuchern offen. Nach einer Begrüßung um 11 Uhr durch den Hausherrn, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, wird Oberbürgermeister Ullrich Sierau die stadtweite Veranstaltung eröffnen. Anschließend werden Führungen und eine Multivisionsschau die Details von Architektur und Inneneinrichtung beleuchten.
Weitere Infos beinhaltet die Broschüre zum Tag des offenen Denkmals. Diese liegt an allen bekannten Auslegestellen kostenlos bereit und ist zudem online unter www.denkmalbehoerde.dortmund.de abrufbar.

Im großzügigen Treppenhaus lohnt sich auch ein Blick auf die bronzenen Stoßkanten mit feiner Ornamentik. | Foto: Uwe Straub
Mit reichverzierter Ausstattung präsentiert sich das Landesoberbergamt am Tag des offenen Denkmals am 11. September interessierten Besuchern. | Foto: Uwe Straub
Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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