Shakespeares Schwester oder Ein Zimmer für sich allein-nach Virginia Woolf

Lesung mit Uta Rotermund

Was wäre gewesen, wenn Shakespeare eine Schwester gehabt hätte? Ausgestattet mit einem Genius wie der Bruder, begabt für Dichtung und Theater. Hätte man je von ihr gelesen, hätte man sie je auf der Bühne gesehen? Ruth Klüger, US- Amerikanerin, Dozentin für Literatur und Kolumnistin der deutschen Wochenzeitung "DIE ZEIT" hat geschrieben: "Frauen lesen anders". Was soll eine Frau an männlichen Helden und männlichen Welten, in der ihre Erfahrungen nicht vorkommen, interessieren? Marlen Haushofer schrieb ihren Roman "Die Wand" am Küchentisch, wenn die Kinder im Bett waren. Und die französische Schauspielerin Juliette Binoche hat dem Oscarpreisträger Steven Spielberg bereits zweimal einen Korb gegeben. Seine Frauenrollen, so sagt sie, seien ihr zu eindimensional. Von Shakespeare zu Spielberg, ein Sprung über vier Jahrhunderte. Frauen existieren im Spiegel des männlichen Blicks. Wo sind die Autorinnen, die Malerinnen, die Komponistinnen, die Künstlerinnen der vergangenen Jahrhunderte? Warum wissen wir nichts von ihren Welten? Und was ist notwendig, um als Frau schreiben, malen, komponieren zu können? Die englische Autorin Virginia Woolf hat ihren berühmten Essay "Ein Zimmer für sich allein" diesen Fragen gewidmet. Uta Rotermund präsentiert "Shakespeares Schwester oder Ein Zimmer für sich allein" nach dem Text von Virgina Woolf.
Uta Rotermund ist Kabarettistin, Schauspielerin und Autorin und lebt in Dortmund. Einem Millionenpublikum wurde sie in den 90er Jahren durch ihre satirische Figur der Dr. Irmgard Töbel-Schleierkraut in der TV-Sendung "liebe Sünde" bekannt. Für den WDR-Hörfunk hob sie 1991 die Kindersendung "Lilipuz" mit aus der Taufe. 10 Jahre arbeitete Uta Rotermund als Journalistin und Moderatorin für die gesamte ARD sowie für diverse Zeitungen. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin und Kabarettistin veröffentlichte sie als Autorin mehrere Kurzgeschichten. Für ihre Arbeit wurde sie bereits mit verschiedenen Auszeichnungen bedacht.