“Unsere Türen stehen für die Pois immer offen. Meine Tür ist auch offen, jeder Poi kann eintreten, Zeit mit mir verbringen und ich verbringe dann Zeit mit ihm. Ich bin immer da.”
Ibli ist Anfang zwanzig und wohnt und arbeitet im Palast, einem einst glanzvollen Bordell, das ihrem Vater gehörte. Iblis Vater, das ist Lackschuh. Zu Hochzeiten des Palastes führte er ein ausschweifendes Leben, nun verfolgt ihn der Bankrott. Seine Tage verbringt er – längst der Sucht verfallen – am Spielautomaten im Café Keese.
Ibli aber ahnt, dass es außerhalb des Palasts eine Welt geben muss, in der es in den Fahrstühlen nicht nach Pisse stinkt und wo die Menschen in ihren Wohnungen gemütlich Tee trinken. Eine Welt, in der es nicht allein darum geht, mit einem „sexi Bodi“ zahlende Kundschaft anzulocken. Als es im Palast zu einem Eklat kommt, ergreift Ibli die Flucht – mit ungewissem Ausgang.
Cecilia Joyce Röski (geboren 1994 in Schleswig-Holstein) studierte am Literaturinstitut in Leipzig. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften u. a. in Edit, Bella Triste und Metamorphosen. Cecilia Joyce Röski schrieb das Drehbuch der historischen Webserie Haus Kummerveldt, die 2023 in der arte-Mediathek zu sehen sein wird. Für das Romanprojekt Poussi wurde Cecilia Joyce Röski mit dem Retzhofpreis für junge Literatur 2020 ausgezeichnet und mit einem Arbeitsstipendium des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt gefördert.
Eine Kooperations-Veranstaltung von Fritz-Hüser-Institut und literaturhaus.dortmund.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.