Friedrich Engels, Textilmagnat und leidenschaftlicher Fuchsjäger, Mitglied der Börse von Manchester, Präsident der dortigen Schiller-Anstalt und ein draufgängerischer, lebensfroher, dem Alkohol zugeneigter Liebhaber der schönen Dinge im Leben: Hummersalat, Chateau Margaux, Pilsner und kostspielige Frauen. Daneben unterstützte er aber auch über vierzig Jahre Karl Marx, kümmerte sich um dessen Kinder, besänftigte seine Launen und bildete als Mitautor des Kommunistischen Manifests und Mitbegründer jener Lehre, die Marxismus genannt werden sollte, die eine Hälfte der wohl berühmtesten ideologischen Partnerschaft der Geschichte.
Natürlich trifft es zu, dass wir Engels vor allem wegen seiner Zusammenarbeit mit Marx kennen und deshalb an ihm interessiert sind, einer Partnerschaft, in welcher der treu ergebene Engels stets darauf achtete, in der Rolle desjenigen zu erscheinen, der die "zweite Violine" spielt. "Marx", befand er nach dem Tod seines Freundes, "war ein Genie, wir andern höchstens Talente." Thema des Vortrags ist die besondere Rolle, die der Bourgeois und Barrikadenkämpfer Engels in der Entwicklung des Marxismus spielte, und welche Aufgaben er als "zweite Geige" wahrnahm.
Prof. Dr. Rolf Hecker, Ökonom und Marxforscher, Bearbeiter von MEGA- und MEW-Bänden, publizierte zur Geschichte des Kapitals und zur Familie Marx. Zuletzt zusammen mit Angelika Limmroth, der Biografin von Jenny Marx, Herausgeber des Bandes "Jenny Marx: Die Briefe".
Dienstag, 1.12.2015, 19 Uhr
Buchhandlung und Kaffeehaus Taranta Babu, Humboldtstr. 44, 44139 Dortmund
Referent: Prof. Dr. Rolf Hecker
Rosa Luxemburg Stiftung NRW: http://www.nrw.rosalux.de
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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