Griechenlandkrise im Dortmunder Stadtrat
Bericht von Utz Kowalewski
Auf Antrag der Linksfraktion wird sich der Stadtrat kommenden Donnerstag mit der Lebenssituation in Griechenland befassen. Genauer gesagt, wollen die Linken eine Solidaritätsnote des Rates für die Mitarbeiter eines besetzten Krankenhauses in Kilkis erwirken.
Die Situation der Griechen ist dramatischer, als es vielen Menschen hierzulande klar ist. Auch nach Dortmund kommen daher verstärkt Menschen auch aus Griechenland. Massenarbeitslosigkeit, massenhafte Obdachlosigkeit ganzer Familien, eine Hungersnot größerer Bevölkerungsanteile und ein zusammenbrechendes Gesundheitssystem sind nur einige Schlagworte dazu. Die Übernahme des Krankenhauses in Kilkis durch dessen Belegschaft ist ein Symbol dafür, dass es so nicht weitergehen kann und darf. Der Kürzungszwang durch die EU muss aufhören und eine Art Marschallplan für die Griechen muss her.
In Dortmund demonstriert Verdi zu Recht für höhere Löhne, weil die Menschen im öffentlichen Dienst deutliche Realeinkommensverluste haben. In Griechenland wurden vor allem auch durch die deutsche Regierung Massenentlassungen aus dem öffentlichen Dienst erzwungen, mit der Folge, dass die Menschen ihre Jobs und Wohnungen verlieren und nicht wissen was sie am nächsten Tag essen sollen. Alleine in Athen sind inzwischen mehr als 20.000 Menschen obdachlos. In Griechenland werden die SOS-Kinderdörfer mit einer wachsenden Zahl von Anfragen konfrontiert, weil immer mehr Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren können.
Wir können als Dortmunder Rat nicht viel an dieser Situation ändern, aber wir können mit den Menschen solidarisch sein, ihnen zeigen, dass wir ihre existenzbedrohende Situation wahrnehmen und ihnen damit Mut machen. Das Ärzte und Pflegepersonal ein Krankenhaus besetzen, damit die Bevölkerung weiterhin eine Gesundheitsversorgung hat, ist ein mutiger und ein verzweifelter Schritt. Er verdient unserer Solidarität,“ erläutert Utz Kowalewski, Fraktionsvorsitzender der Linken im Dortmunder Rat, die Hintergründe des Antrags.
Autor:Renate Kowalewski aus Dortmund-Ost |
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