Die Bildungspolitik wird immer mehr von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst. Das jedenfalls behauptet Dr. Matthias Burchardt, der am Montag, 23.Juni, um 19 Uhr in der Auslandsgesellschaft, Steinstr. 48, spricht. Unter dem Titel "Mit Dollarzeichen im Auge – Über die Ökonomisierung des Bildungswesens" führt der Referent zahlreiche Beispiele an, wie Bildungspolitik betriebswirtschaftlich ausgerichtet wird.
Die Begriffe "Schule als Unternehmen" oder "unternehmerische
Hochschule" unterstellen, dass sich Bildungsinstitutionen "rechnen"
müssen. Auch der Wettkampfgedanke wie der Exzellenzinitiative oder den
diversen Vergleichstests in Schulen und Universitäten passt in dieses
Schema.
Emanzipation und Mündigkeit stehen nicht im Vordergrund
Nicht Emanzipation und Mündigkeit, sondern das Ziel, erster oder bester zu sein, stehen immer mehr im Vordergrund der Bildung. Neue Akteure wie etwa die Bertelsmann-Stiftung bestimmen ohne demokratische Legitimation Inhalte von Reformen im Bildungswesen, so der Referent. Lehrende und Lernende würden von der Politik willfährig ihren Reformprojekten ausgeliefert, z.B. der Einführung von Management-Methoden in Bildungseinrichtungen bis hin zu weit reichenden Umgestaltungen, wie sie im Bologna-Prozeß stattfanden.
Dr. Matthias Burchardt ist Vorstandsmitglied der GBW – Gesellschaft für Bildung und Wissenschaft und arbeitet an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Attac Regionalgruppe Dortmund, ver.di Dortmund / FB 8 und dem Nachdenktreff.
Weitere Informationen unter www.attac.de/dortmund.
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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