Flugtage in Dorsten: Oldie-Fahrzeuge und Flugzeuge faszinieren die Besucher

11. September 2011
Flugplatz, 46282 Dorsten
Am Boden brummt der Benz und am Himmel knattert die Stampe-Staffel aus Nordhorn: So etwas gibt es nur in Dorsten zu genießen. Die Doppeldecker-Staffel wird auch 2011 wieder in Dorsten sein.
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  • Am Boden brummt der Benz und am Himmel knattert die Stampe-Staffel aus Nordhorn: So etwas gibt es nur in Dorsten zu genießen. Die Doppeldecker-Staffel wird auch 2011 wieder in Dorsten sein.
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Schätze aus allen Epochen der Automobilentwicklung werden den Dorstener Flugtag besuchen.Historische Autos treffen auf historische Flugzeuge

DORSTENER FLUGTAG VORSCHAU Dorsten. Es gibt Menschen, für die bleibt die Welt spielerisch und voller Abenteuer. Ist heute das Auto ein alltäglicher Gegenstand geworden, ist gerade für diese Gruppe von Zeitgenossen der Reiz ein ganz besonderer, die Welt hinter dem Volant eines Automobils zu erleben, das vor Jahrzehnten gefertigt wurde.

Der Dorstener Flugtag, der am 10. und 11. September stattfinden wird, ist eine gute Adresse für diesen besonderen Schlag Menschen, denn da Treffen sie Bastler und Tüftler, die der gleichen Leidenschaft erlegen sind. Allerdings nicht erdgebunden.

"Das ist sicher einer der ganz besonderen Reize unsere Flugtages, dass wir sozusagen ein Rendezvous von historischen Flugzeugen und Fahrzeugen bieten können", freut sich der Vorsitzende des Dorstener Luftsportvereins, Jürgen Salamon, auf den Flugtag. Die Idee zu dieser eigentlich logischen Verlobung der Interessen hatte die Dorstener Flieger Ende der 1980er Jahre. Da war ein Mitglied des Vereins in seinem Oldtimer im Süden Englands unterwegs und geriet dort eher zufällig in eine "Wheels and Wings Show". Von dieser Import-Idee im Gepäck waren Mitglieder und Vorstand überzeugt und den vielen Zuschauern bereitet diese Form der Veranstaltung längst sehr viel Freude.

Es ist einfach traumhaft, wenn beispielsweise Werner Hüppe aus Raesfeld mit seinem 100 Jahre altem Doktorwägelchen aus dem Hause Opel auf das Flugfeld knattert. Hüppe ist Sammler der Rüsselsheimer Marke und in seiner Kollektion schlummern Schätze, von denen das Opelwerk selbst träumt. Weniger spektakulär, aber genauso reizvoll ist der Tempo-Kleinlaster, mit dem Harald Meier aus Dorsten seit Jahren Stammgast auf dem Flugplatz ist. Der niedliche Zweitakt-Knattermann war in den frühen Jahren des Wirtschaftswunders für den Mittelstand so wichtig wie der berühmte Klumpen Gold des Hans im Glück. "Mit so einem Fahrzeug wurde alles transportiert und am Sonntag ging es damit zur Kirche und ins Grüne", weiß Harald Meier zu berichten, denn sein Vater ernährte die Familie mit einem Tempo. Genau das ist der Reiz dieser Sache. Die Geschichte, die so ein altes Auto jedem erzählt. Der 170er Mercedes, der in den 1970er Jahren mit Pril-Blümchen beklebt als Hippie-Gefährt herhalten musste und dessen Türen das Konterfei von Che Guevara zierte. Oder der alte Käfer, der Liebeslaube, ein erstes Stück Freiheit und der Schlüssel zu ersten Nordsee-Urlauben gleichermaßen war. Wenn eine Horex oder eine BMW mit sattem Blubbern einläuft, dann haben manche noch den Rock'n Roll eines Elvis Presley in den Ohren. Manchmal ist es allerdings auch der Lebenslauf so eines Vehikels, der fasziniert. Ein Fahrzeug aus Werner Hüppes Sammlung schlief beispielsweise über sieben Jahrzehnte in einem Schuppen seinen Dornröschen-Schlaf und ein eleganter Ferrari aus den Geburtsjahren der Weltmarke musste sich in Portugal als Taxi prostituieren. Mit Liebe sind diese Fahrzeuge wieder hergestellt werden, wieder fahrtüchtig gemacht worden. In oft jahrelanger Detektivarbeit wurden Ersatzteile aufgestöbert, aufpoliert und montiert. Eben genauso verrückt wie liebenswert, wie bei den Fliegern, die aus Scheunen, Kellern und Hangars ihre Preziosen fischen. In Dorsten sind sie hautnah zu erleben und wer mit seinem Oldie am 10. und 11. Juni zum Flugplatz will, der kann unter jogeschreibt@hotmail.com Kontakt mit den Organisatoren aufnehmen und ein Wochenende Benzin und Emotionen pur erleben.Galten Oldtimer-Besitzer noch vor wenigen Jahren als eine kleine Gemeinde von Individualisten, so ist in den letzten Jahren ein regelrechter Boom in Sachen altes Eisen ausgebrochen. Unzählige Händler und selbst ernannte Spezialisten bauen um einen Ölfleck herum für viel Geld komplett neue Autos, die von den wahren Puristen allerdings verschmäht werden. Beim Flugtag geht es nicht um den schönsten Oldtimer, sondern um möglichst authentische Fahrzeuge und die dazu gehörigen Typen. So ist der Dorstener Flugtag: hautnah und eben zum anfassen.

Autor:

Jo Gernoth aus Dorsten

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