Was macht der wohlhabende Monsieur Pierre-Hippolyte-Léopold Paillot 1794 in Dorsten? Er ist auf der Flucht vor der „Schreckensherrschaft“ der französischen Revolution, um seine Haut, seinen Kopf und sein Vermögen zu retten. Zwar sind Paris und die Revolution ziemlich weit weg, aber es ist 1794, und die „Schreckensherrschaft“ rückt auch Nordfrankreich und seiner Heimatstadt Condé Schritt für Schritt bedrohlich näher. So macht er sich denn mit Familie und Verwandtschaft auf ins (noch) sichere Rheinland und nach Westfalen. Die Route seines Jahres in unserer Region: Köln, Düsseldorf, Duisburg, Dorsten, Mülheim, Essen, von Bochum nach Dortmund und zurück, Hagen und Iserlohn. Doch von Dorsten ist der gnädige Herr nur mäßig begeistert…
Werner Bergmann und Werner Boschmann, die Herausgeber des Buches „Monsieur Paillot im Nirgendwo“, haben den flüchtigen Franzosen trotz seiner manchmal recht „kritischen“ Sichtweise auf unsere Altvorderen liebgewonnen. Der Historiker und ehemalige Professor an der Ruhr-Universität Bochum (Bergmann) und der Verleger (Boschmann) plaudern am Dienstag, 11. Februar, 19.30 Uhr im Alten Rathaus gerne darüber, wie sie Herrn Paillot gefunden haben und was er in unserer Region vor 225 Jahren so alles erlebt hat.
Eine Kooperationsveranstaltung von Baumhaus und dem Verein für Orts- und Heimatkunde Dorsten. Karten 7 Euro in der Stadtinfo, Recklinghäuser Straße 20. Die Autoren spenden den kompletten Eintritt an das Dorstener Integrationsforum (DIF) für die Flüchtlingshilfe.
Autor:Anke Klapsing-Reich aus Dorsten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.