Natürlich war Luther nicht „so“! „So“ – nämlich eindeutig, klar umrissen, kanonisch, wie es manches Bild gerne von ihm zeichnet –, war der umstrittene Reformator nie. So werden weitere erleuchtende Bilder der schillernden Persönlichkeit des „95-Thesen-Verkünders“ dem Publikum vor Augen geführt, das am 12. Mai (Freitag), 19 Uhr, im Cornelia-Funke-Baumhaus, Halterner Straße 5, in der inszenierten Lesung „Mit Luther in der Unterwelt“ Bekanntschaft macht.
Man schreibt den 18. Februar 1546, als Doktor Martinus Luther zweiundsechzigjährig in seiner Geburststadt Eisleben das Zeitliche segnet. Und nun: Hereinspaziert in die Unterwelt! In der inszenierten Lesung von Bertold Hanck und seinem Team begrüßt der fiktive Demokratos (gesprochen von Thomas Boos) das Publikum in der Unterwelt, wo es die einmalige Chance geboten bekommt, außerhalb von Raum und Zeit Martin Luther kennenzulernen.
Dispute mit Zeitgenossen
Dort trifft Martinus auch auf seine Zeitgenossen, Erasmus von Rotterdam, Thomas Müntzer und Johannes Tetzel, die mit ihm kritisch seine Kernaussagen diskutieren. Auch seine Ehefrau Katharina von Bora meldet sich zu Wort und gewährt im Dialog mit ihrem Martin erhellende Einblicke in den herrschenden Zeitgeist im Allgemeinen und ihren Ehealltag im Speziellen. Zwischendurch wird immer mal wieder zum Tagesschau-Brennpunkt geschaltet, wo Jorge Kommentarius über den Ablasshandel oder Karel Reporti von Sachsen-TV „live“ über den Prager Fenstersturz berichten.
Und was haben Claudia Roth und Margot Käßmann bei diesem unterhaltsamen Luther-Abend der etwas anderen Art verloren? Das findet man am besten selbst heraus.
Karten 5 Euro, VVK in der Stadtinfo, Recklinghäuser Straße 20. Reservierungen im Baumhaus möglich, Tel. (02362) 66 55 50 oder mail@cornelia-funke-baumhaus.de
Autor:Anke Klapsing-Reich aus Dorsten |
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