Kennen Sie den? „Treffen sich zwei Jäger. Beide tot!“ Wenn es am 8. Juli (Sonntag) heißt: „Soll das ein Witz sein?“, werden die Zuhörer diesen makabren Scherz zwar nicht zu hören bekommen. Dennoch könnte ab und zu das Lachen im Halse stecken bleiben. Im Garten des Jüdischen Museums an der Julius-Ambrunn-Straße geht es an diesem Tag ab 17 Uhr um den politischen und den jüdischen Witz.
Die Kooperationsveranstaltung des Museums mit dem Cornelia-Funke-Baumhaus-Verein ist gleichzeitig eine Premiere. Denn am 8. Juli startet das Baumhaus eine neue Reihe: Künftig sollen private und öffentliche Gärten gelegentlich Schauplatz literarischer Veranstaltungen werden.
Zum Auftakt befassen sich Bertold Hanck, Wolfgang Gorniak, Hans-Georg Karl und Klaus-D. Krause mit einem Thema, das neben der heiteren auch eine sehr ernste Seite hat. Denn den Erzählern von politischen Witzen – im Dritten Reich „Flüsterwitze“ genannt – drohten unter dem Nazi-Regime und in der DDR mitunter ein schlimmes Schicksal, falls sie die falschen Zuhörer hatten.
Dass aber Lachen befreiend wirken und ein fast unerträgliches Leben erträglicher machen kann, dafür ist der jüdische Witz das beste Beispiel. Denn gerade ein in viele Länder verstreutes, entwurzeltes Volk, dem zwei Jahrtausende lang übel mitgespielt wurde, hat einen einzigartigen Humor entwickelt. Ausgewählte Beispiele werden deutlich machen, warum für viele Juden die Devise galt: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Eintrittskarten im Vorverkauf für 5 Euro gibt es in der Stadtinfo, Recklinghäuser Straße 20, und im Jüdischen Museum, Julius-Ambrunn-Straße 1.
Autor:Anke Klapsing-Reich aus Dorsten |
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