Wie laut ist eine Muskete? Was hat man im Mittelalter gegessen? Wie schmiedet man ein Werkzeug? Fragen, die am Sonntag am Museum Voswinckelshof ganz praktisch beantwortet werden. Hier soll am Tag des Offenen Denkmals Geschichte lebendig werden.
Von 11 bis 17 Uhr lassen Akteure verschiedener Geschichtsgruppen Alltag und Kultur unterschiedlichster Epochen wieder auferstehen. In den Räumen des Voswinckelshofes können die Besucher eine Reise durch die wechselhafte Geschichte Europas erleben. Die Darsteller dienen dabei als Reiseführer und sind für alle Fachfragen offen.
Los geht es mit der Merowingerzeit im 6. und 7. Jahrhundert. Als erfahrenen Darsteller hat das Museum Knut Schneider eingeladen. Als Biologe verfügt er nicht nur über ein profundes Fachwissen über alte Pflanzen und Haustierrassen, sondern kennt sich auch mit der historischen Verarbeitung von Naturmaterialien bestens aus. Am 9. September wird er die Besucher in die Lebenswelt der Merowinger entführen.
Weiter geht es mit dem 9. Jahrhundert in die Zeit der Wikingerüberfälle in Europa und die Blütezeit des friesischen Handelszentrums Haithabu. Die Nordfalken demonstrieren an ihrer Schmiede die Metallverarbeitung der damaligen Zeit. „Ausgesprochen wichtig ist dabei, dass ausschliesslich Werkzeuge zum Einsatz kommen, die für die Zeit und Region belegbar sind. Ebenso verhält es sich mit der Kleidung und Ausstattung“, erklärt Projektleiter Patrick Duwenbeck.
Von der Wikingerzeit wandert der Besucher um 300 Jahre weiter in die Epoche von Barbarossa und Richard Löwenherz, Saladin und Walther von der Vogelweide. Das Projekt „Furor Normannicus“ befasst sich seit 1999 mit dem späten 12. Jahrhundert. Die international erfahrenen Darsteller zeigen eine große Bandbreite von ziviler und militärischer Ausrüstung vom Bauern bis zum Adel. Wer möchte, kann am Museumstag selbst einmal ein leichtes Katapult ausprobieren.
Etwas lauter geht es dann in der Zeit Napoleons zur Sache: Seit rund 15 Jahren bildet die Grenadier Company des 92nd Regiment of Foote, die “Gordon Highlanders” zur Zeit der Napoleonischen Kriege das Vorbild für den Verein „92nd Gordon Highlanders“. Der Verein kann auf Veranstaltungen in ganz Europa zurückblicken und demonstriert am Voswinckelshof militärischen Drill und den Gebrauch ihrer Musketen.
Das Museum Voswinckelshof (Elmar-Sierp-Platz 5) in Dinslaken hat an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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