Ein Camp in der Wildnis: Vater und Kind Zelten der Kolpingsfamilie Bottrop Boy in Grafenwald

1. Juli 2011
Kolpingsfamilie Bottrop-Boy, 46240 Bottrop
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Die Kolpingsfamilie Bottrop-Boy hat zum zweiten Male ein Väter – Kinder – Zelten
veranstaltet.
Auch in diesem Jahr ging es in die Wildnis von Grafenwald.

Ein kleine überschaubare Gruppe von insgesamt 26 Personen hatte sich am Freitagnachmittag eingefunden und so ging es in einer Kolonne von der Zivilisation in die „Steinzeit“.

Kein TV, kein Computer, keine gemütlichen Betten, keine vier Wände die aus Stein bestanden, nein, es warteten ein Donnerbalken, kaltes Wasser, Essen vom Grill, das Abenteuer pur auf die Zelter.

Zunächst wurde auf eine Wiese, die schon sehr hoch stand, aber mit Zustimmung des Bauern, ein Zeltdorf aufgebaut. Küchenzelt, Esszelt, Schlafzelte und natürlich der Donnerbalken. So ganz auf die Technik konnte doch nicht verzichtet werden, so wurde ein Generator angeschlossen, damit wenigsten einige Lebensmittel in einem uralten Kühlschrank, der einzigste Luxus überhaupt, gekühlt werden konnten.

Ein Blick zum Himmel ließ die Gesichter der Zeltbewohner oftmals erschrecken. Dunkle Wolken zogen ständig vorbei und die Temperaturen sanken in den einstelligen Bereich.

Nachdem alles aufgebaut war und zwar durch alle Bewohner nicht nur durch die Väter, erkundete man die Umgebung. Schnell stellten die Kinder fest, wie schön die Natur sein kann, auf der Wiese wurden nach Marienkäfern, Heuschrecken und Grashüpfern gesucht. Die etwas älteren Jungen bekamen die Aufgabe, eine Stelle für ein Lagerfeuer auszusuchen, und dieses in Gang zu setzen. Holzholen gehörte selbstverständlich auch zu den Aufgaben.

Den Vätern fiel auf, welche Ruhe trotz Autobahnlärm im Hintergrund hier herrschte.

Nach TV fragte hier keiner.

Gegen Abend wurde gegrillt und jeder konnte seinen Hunger gut stillen. Dann zogen noch schwärzerer Wolken auf. Man konnte die Wolken schon fast mit der Hand berühren. Jeder bereitete sich auf ein großes Unwetter vor, doch Petrus wollte nicht, dass Regen auf das kleine Dorf hernieder schlug. Die Wolken wurden wie mit unsichtbarer Hand einfach um den Zeltplatz geführt und direkt nach Gladbeck weitergeleitet. Der Himmel klärte sich auf und plötzlich war ein wunderschöner Regenbogen zu sehen. Er war so deutlich und so nah, dass alle Farben klar erkennbar waren. Als hätte der Himmel nicht schon genug Überraschungen hervorgebracht, erschien ein paar Sekunden später ein zweiter Regenbogen. Manche Kinder hatten so etwa noch nie gesehen und schwärmten den ganzen Abend noch davon. Das Lagerfeuer prasselte und zur Begrüßung bekamen alle noch ein Feuerwerk mit, welches sich wohl über Gladbeck herzog und welches vom Zeltplatz gut zu sehen war.

Irgendwann ging es in die Zelte, wenigsten ein paar Minuten oder Stunden vielleicht etwas erholen. Jeder so gut es ging.

Am nächsten Tag zeigten die Väter, dass sie sehr wohl in der Lage sind zu kochen, mit den Kindern zu spielen, zu lachen, zu scherzen, aber auch zu trösten.

Das Wochenende wurde richtig locker und die Mädchen zeigten, dass nicht nur die Frauen bei der WM toll sind. Nein in einem Fußballtorturnier zeigte die Pauline es allen, dass sie die haushohe Favoritin ist und war. Die Väter mussten sich geschlagen geben.

Am Sonntagmorgen stand noch eine Überraschung an. Irgendwann so um die gefühlte 5 Uhr morgens spielte ein Spielmannszug auf. In Grafenwald war Schützenfest und dort ist es Sitte am Sonntag das Königswecken durch Musik
durchzuführen. So schön die Musik auch ist, einige Bewohner konnten danach nicht mehr schlafen, dabei wäre es doch so schön gewesen.

Gegen Mittag wurde wieder alles eingeräumt. Alle Spuren des Dorfes wurden beseitigt. Von allen Seiten hörte man, dass es ein tolles Wochenende gewesen sei und man gerne so was noch einmal machen möchte.

Den Vätern und den Kindern hat es gut gefallen, trotz vieler Einschränkungen glühten die Gesichter voll Freude und doch gab jeder ehrlich zu, dass ein weiches Bett und die gewohnte Toilette sowie ein warmes Bad nicht zu verachten sind.

An dieser Stelle möchte sich die ganze Zeltgemeinschaft noch bei der Familie Fahnenbruck in Grafenwald bedanken. Sie hat es ermöglicht, dass der Zeltplatz und das Wasser zur Verfügung gestellt wurden.

Außerdem sorgten sie sehr gut für die Bewohner. Sie bekamen Eier und Milch von ihnen.

Besonders toll war es auch, dass die Zeltbewohner den Bauersleuten beim Melken der Kühe über die Schultern schauen durften und jetzt genau wissen, woher die Milch kommt und dass die unbehandelte Milch tausendmal besser schmeckt als die vom Supermarkt.

Also nochmals vielen Dank.

Die Bewohner waren sich einig, dieses Dorf ist nur für eine kurze Zeit aufgehoben, irgendwann wird es wieder errichtet und dann sind wieder alle dabei, vielleicht sogar noch einige mehr.

Autor:

Michael Bautz aus Bottrop

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