Bei österlichem Frühlingswetter betete Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck mit der Bevölkerung aus dem Ruhrgebiet und mit Christen vom Niederrhein den diesjährigen Kreuzweg um das Bergwerk Prosper-Haniel Bottrop. Ihn begleiteten Bergwerksdirektor Wolfram Zilligen, Altbischof Dr. Hubert Luthe, die Weihbischöfe Franz Grave, Ludger Schepers, Franz Vorrath und der Bottroper Oberbürgermeister Bernd Tischler. Ruhrbischof Dr. Overbeck erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, dass die Pilger auch die Opfer in den Katastrophengebieten Japans und weltweit mit ins Gebet aufnehmen mögen. In seiner Ansprache wies Bergwerke-Chef Zilligen auf die aktuelle Diskussion der Energiegewinnung hin und auf das bevorstehende Zechenaus in Bottrop und im Ruhrgebiet.
Vornweg auf dem Prozessionsweg trugen Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Heilig-Geist Oberhausen und St. Josef Heide-Oberhausen das stählerne Prozessionskreuz. Gerd Hallmann wechselte sich regelmäßig mit Jens Paulsen und Markus Welzel ab. Den Prozessionsweg ging bereits alleine der Dechant des Dekanates Wesel Klaus Honermann, Schermbeck. Mit seinem naturbelassenen Kreuz kam er der großen Pilgerschar entgegen.
Nach den Gebeten an den Kreuzwegstationen fand auf der Plattform der Bergehalde unter dem mächtigen Holzkreuz der Abschluss-Wortgottesdienst mit dem Ruhrbischof und den vielen Helfern statt. In den Mittelpunkt seiner Predigt am Gipfelkreuz stellte Bischof Overbeck die zweite Station des Kreuzweges, bei der Jesus das schwere Kreuz auf seine Schultern nimmt. „Jesus bringt das Kreuz, dieses dunkle Zeichen von Last, von Sünde und Schuld, ans Licht, aus aller möglichen Vergessenheit in das Bewusstsein der Menschen“, so Overbeck. Der sich unter der Last des Kreuzes krümmende Jesus mache deutlich, was er für die Menschen auf sich nehme. Er trage die Last für alle Menschen, weil diese oft ohnmächtig und nicht fähig seien, die Last des Lebens zu tragen. „Darum ist das Kreuz für uns ein Zeichen von Sünde und Schuld, also von all dem, was uns fern von Gott leben lässt“, betonte der Bischof.
Aus dem helfen sollen muss ein helfen wollen werden. Solidarität, Wertevorstellungen und Nachhaltigkeit müssen heute für ein anderes Leben stehen, ähnlich wie Christus es uns vorgelegt hat; die Nächstenliebe wird so eine neue Bedeutung erfahren. Christen müssten sich auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass das „Wohl von Kindern und Jugendlichen an erste Stelle“ rücke. Die Predigt beendete Ruhrbischof Overbeck mit Glückauf und Amen.
Die Kollekte des diesjährigen Kreuzweges geht an die aktion650 der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG), die neue Ausbildungsstellen schaffen wollen und aktuell zwei Stellen (in Bochum und Essen) für benachteiligte Jugendliche mitfinanzieren möchten. Für junge Menschen ohne berufliche Perspektive ist ein Ausbildungsplatz ein Glücksfall. Und der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung ist der Beweis, dass das Geld gut investiert wurde und wird.
Einen besonderen Applaus verdienten sich die orangefarben gekleideten Mitarbeiter der Grubenwehr, die die vielen Vorbereitungsarbeiten zum erfolgreichen Gelingen des Karfreitag-Kreuzweges 2011 tätigten.
Autor:Friedel Görtzen aus Wesel |
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