Neue Subventionen für die Schwarze Heide? Meinung der Kirchhellener Bürger ist am Donnerstag, den 17.10. gefragt

17. Oktober 2013
19:30 Uhr
Klosterstu00fcbchen, 46244 Bottrop

Der ÖDP-Kreisverband Bottrop lädt für Donnerstag, den 17.10. um 19:30 Uhr zu einer Bürgerversammlung in die Gaststätte Klosterstübchen an der Hauptstr. 85 ein.

Flugplatz Schwarze Heide

Kreisvorsitzender Johannes Bombeck: „Wir möchten wissen, was der Kirchhellener über zukünftige Entwicklungen am Flugplatz Schwarze Heide denkt, wie er zu einem weiteren Ausbau in Richtung Geschäftsreiseverkehr steht und ob für ein solches Infrastrukturvorhaben weiteres öffentliches Geld fließen soll, um damit die Wirtschaft in der Region zu fördern?“ Seit über 30 Jahren wird über den Verkehrslandeplatz diskutiert und bisher sind über 20 Millionen Euro an öffentlichen Subventionen in das Projekt geflossen.
Die ÖDP möchte aber auch über die neuesten Entwicklungen in Sachen Bürgerbegehren und die in diesem Zusammenhang geführten Gespräche informieren.

Arbeitsplätze und Wirtschaftsförderung

Zentraler Gesprächspunkt soll das Thema Arbeitsplätze und Wirtschaftsförderung werden. Die Befürworter eines weiteren Flugplatzausbaus und der dann notwendigen öffentlichen Subventionierung versprechen sich erhebliche Effekte für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt der Region. Den Gegnern wird unterstellt, den Flugplatz in seiner Existenz zu bedrohen und Gewerbeansiedlungen in Bottrop zu verhindern.
Dazu muss man wissen, dass der wichtigste Arbeitgeber in der Schwarzen Heide, die Firma Extra mit 65 hochqualifizierten Arbeitskräften für ihre Flugzeugproduktion und eine mögliche Ausweitung keinen Ausbau an der Schwarzen Heide benötigt. Für den Werksverkehr und die Erprobung der Maschinen ist die derzeitige Infrastruktur auch nach Aussagen von Herrn Walter Extra mehr als ausreichend.
Außerdem geht es nicht darum, den Flugbetrieb des VLP einzustellen. Bisher findet hier nur Sport- und Freizeitverkehr statt. Nur ein halbes Prozent der Flugbewegungen entfallen auf die Sparte Geschäftsreiseverkehr, die aber ausgebaut werden soll. Angesichte der finanziellen Lage der Eigentümer, alles hoch verschuldete Kommunen (Stadt Bottrop ist mit 49% beteiligt), ist aus Sicht der ÖDP ein stärkeres privates Engagement von interessierten Firmen aus der Region erforderlich, die von einer Weiterentwicklung profitieren würden. Bei der Schwarzen Heide handelt es sich nicht um eine Infrastrukturmaßnahme, die mit dem Bau von Straßen, Schienen, Kanälen oder Großflughäfen vergleichbar ist. Johannes Bombeck glaubt: „Der Weg der Privatisierung ist nicht nur auf Grund der angespannten Haushaltslage der beteiligten Kommunen erforderlich, der Flugplatz müsse auch professioneller geführt werden um den Interessen von Sport- und Segelfliegern, aber auch Geschäftsreisenden entgegen zu kommen. Der im Wesentlichen steuerfinanzierte Flugbetrieb in der Schwarzen Heide gehört nicht zu den Hauptaufgaben einer Stadt wie Bottrop.“
Das geplante Gewerbegebiet soll übrigens keinesfalls Thema eines Bürgerentscheides werden. Ob 1000 Arbeitsplätze hier möglich sind, bleibt umstritten. Auch die Frage, ob Gewerbe auf die grüne Wiese oder auf Industriebrachen gehört, wird Diskussionsthema bleiben. Bei einem Bürgerbegehren wird es nur um die Frage gehen, welche Subventionen in Zukunft in den eigentlichen Flugplatz fließen sollen. Andere VLP wurden in der Vergangenheit privatisiert oder teilprivatisiert. Vielleicht auch ein Weg für Bottrop, Hünxe, Dinslaken, Voerde und den Kreis Wesel. „Die Bürger sollen es entscheiden, da der Politik der Mut fehlt“, so Ratsmitglied Bombeck.

Autor:

Markus Stamm aus Bottrop

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