Aufzüge am Bahnhof Bottrop-Boy werden kommen

Pressemitteilung über die

Protestveranstaltung am Bahnhof Bottrop-Boy 25.05.12.pages

In seiner Begrüßungs- und Einführungsrede forderte Willi Urban am 25.05.2012 vor über 120 Demonstranten, bei der gemeinsamen Protestaktion des Senioren- und Behindertenbeirates und des Sozialausschusses der Stadt Bottrop, die Schaffung von zwei barrierefreien Zugänge (Fahrstühle) zu den Haltepunkten am Bahnhof Bottrop-Boy. Die Vertreter der Deutschen Bahn Station & Service AG gaben sich erst nach der Veranstaltung zu erkennen.

So konkret die Forderung auch ist, so wenig greifbar erschien ihre Umsetzung bisher. Denn trotzdem der vorliegende S-9-Ausbauvertrag zwischen der Bahn AG und dem Land NRW aus dem Jahr 1993 eine Barrierefreiheit garantiert, weigert sich die Bahn, den Bahnhof umzubauen. Der Grund: Erst ab 1000 Fahrgästen täglich will sie Barrierefreiheit gewährleisten.
Bruno Woznitza, Vorsitzender des Dachverbandes Behindertenarbeit Bottrop (DBA) hält dagegen: „Die sollen sich mal fragen, warum hier niemand einsteigt.“

Der Technische Beigeordnete der Stadt Bottrop, Herr Norbert Höving teilte mit: „In einem so großen Betrieb wie der Deutschen Bahn ist es nicht leicht, überhaupt die Zuständigkeit zu ermitteln“. Doch er machte das schwarze Schaf aus. Die „Deutsche Bahn Station und Service AG“ treffe keine Schuld, da sie auf Einhaltung des Vertrages dränge. Bisher hat nur die Prüfungs- und Genehmigungsinstanz „Eisenbahnbundesamt“, die sich auf eine Vereinbarung mit dem Bundesverkehrsministerium beruft, barrierefreie Zugänge zum Bahnhof Bottrop-Boy abgelehnt.

Dagegen hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit Schreiben vom 11. Mai 2012 Herrn Urban u.a. folgendes mitgeteilt: „Wir teilen Ihr Anliegen, dass die Station Bottrop-Boy barrierefrei gestaltet werden muss. Daher bemühen wir uns, mit der DB Station und Service AG gemeinsam, auf das „Eisenbahnbundesamt“ sachgemäß einzuwirken, um die erforderlichen Mittel zum Bau von Aufzügen für die Station Bottrop-Boy zu erhalten.

Ferdinand Butenweg, Vorsitzender des Behindertenbeirats verkündete hierzu: „Wir setzen voll auf die tatkräftige Unterstützung von VRR und der Stadt Bottrop.“

Beigeordneter Höving hofft, dass man zu einer Lösung kommen werde. Er kündigte aber auch an: „Wenn wir die Kuh dann nicht vom Eis kriegen, müssen wir halt direkt zum Bundesverkehrsministerium gehen.“ Das ist dem Eisenbahnbundesamt gegenüber weisungsbefugt.

Willi Urban ergänzte: „Um eine Benachteiligung von mobilitätsbehinderten Menschen (z.B. Menschen mit Rollstühlen und Rollatoren) sowie Menschen mit Kinderwagen bzw. Fahrrädern zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilnahme von behinderten Menschen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen, forderte er im Namen des Senioren- und Behindertenbeirates sowie des Sozialausschusses der Stadt Bottrop und aller anwesenden Bürgerinnen und Bürgern umgehend barrierefreie Zugänge (Aufzüge) für den Bahnhof Bottrop-Boy.

Die Überraschung kam aber erst nach dem Ende der Protestaktion, als sich zwei Vertreter der DB Station und Service AG bei Herrn Urban vorstellten und mitteilten, dass Sie schon von Anfang an unter den Demonstranten standen und sich nicht gemeldet haben, um keine Unruhe hervorzurufen. Im Beisein von Herrn Höving versicherten Sie dann, dass Sie immer gesprächsbereit sind und versprachen, dass der Bahnhof Bottrop-Boy die behindertgerechten Zugänge zu den Haltepunkten erhalten wird. Wann das sein wird konnten Sie nicht sagen, da es noch tausende Bahnhöfe in Deutschland gibt, die auch auf barrierfreie Zugänge warten.

Willi Urban