Ist ein Erinnerungsort ein Museum alter Schätze oder ein Altar vergangener Sehnsüchte? Um den Begriff „Erinnerungsort“ wissenschaftlich zu definieren und zu erklären, seine Weite, aber auch Unterschiedlichkeit zu verdeutlichen und Bezüge zu Geschichte und Raum auszuloten, führt das Institut für soziale Bewegungen der RUB mit dem Ruhr Museum Essen und dem Regionalverband Ruhr (RVR) eine zweitägige Tagung durch.
Der Arbeitstitel der Veranstaltung lautet: Zwischen Gedächtnis, Geschichte und Identitätskonstruktion: Was ist ein Erinnerungsort und wie entsteht er?
Die Tagung im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets richtet sich an Multiplikatoren der Geschichtskultur im Ruhrgebiet.
Viele Erinnerungsorte
Der Begriff Erinnerungsort (frz.: lieu de mémoire) geht auf den französischen Historiker Pierre Nora zurück. Nach Nora sind Erinnerungsorte nicht allein an Räume wie Museen oder Gedenkstätten gebunden. Erinnerungsorte können sich unterschiedlich an Ereignissen, Institutionen, Klassen, Rassen, Religionen, Generationen, Migranten, Kunstwerken, Büchern und vielem mehr manifestieren. Diese unterschiedlichen „Orte“ besitzen symbolische Bedeutung, die für Gruppen identitätsstiftende Bedeutung erlangen. Auch die Konzepte von kollektivem Gedächtnis und kollektiver Identität sind unterschiedlich.
Ausblick
Im kommenden Jahr wird das Ruhr Museum Essen mit dem Haus der Geschichte des Ruhrgebiets und dem RVR einen Kongress veranstalten, auf dem sich unterschiedliche Erinnerungsorte im Ruhrgebiet vorstellen werden. Im Vordergrund wird dabei stehen, wie Erinnerungsorte beschrieben werden können.
In einem weiteren Schritt werden interaktiv die Bürgerinnen und Bürger des Ruhrgebiets einbezogen, um sich kritisch mit den bestehenden Identitätsangeboten auseinander zu setzen.
Link zum Flyer
http://www.isb.ruhr-uni-bochum.de/mam/images/tagungen/flyer_tagung_erinnerungsorte_dez12.pdf
Autor:Thea Struchtemeier aus Bochum |
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