Ernteeinbußen? Essener hat Rezept dagegen...
Dürrezeit?! Nicht im Gartenparadies von Vera und Alois Ilas, Bauern jammern! Gärtner stöhnen! Pflanzen vertrocknen. Gelbe Dörrlandschaften... Obwohl die Thermometerskala auch in Essen-Altendorf weit über 30 Grad zeigt, strahlen Vera und Alois Ilas. Schon vor Jahren gab uns Norbert Rittmann, Fotograf, den heißen Tipp der Garten-„Flüsterer“. Wir berichteten. Jetzt? Platt vor prächtigem Pflanzenwuchs sind wir...
Fakt, der fast 80-jährige Alois ist ein Tüftler. Er hat Köpfchen. Trockener Boden? Tja, da rattern bei ihm die grauen Zellen. Fakt: Das Paar ist preisverdächtig! Ideenreich! Umsetzbar für größere Flächen...
Aus dem Staunen kommen wir nicht raus. Bauern stöhnen über kleine Salatköpfchen! Ach du lieber Himmel! Alois zeigt seinen Endiviensalat. Wunderschön mit seinen krausen Blättern scheint er sich breitflächig zu sonnen. Eisbergsalat „selbst gesät“, macht ihm Größen-Konkurrenz. Alles grünt, blüht, wuchert, wächst...
Das Geheimnis? Der pfiffige Alois grinst breit. „Den Boden bedeckte ich vorher mit abgemähtem Gras. Das schützt Pflanzen bei Starkregen, hält dagegen lange die Feuchtigkeit in der Erde – trotz Trockenheit.“
Beweise sofort. Da lugen unter dichtem Blattwuchs Riesen-Zucchini. „Wichtig ist regelmäßiges Gießen und Mulch – schützt vor Unkraut!“ Im Wuchs-Wettkampf scheinen Grünkohl und Rosenkohl zu stehen. Dicke grüne und gelbe Melonen, groß wie Fußbälle, lassen sich von Blättern „fächeln“. „Immer etwas feucht halten, streicheln, besprechen“, versichert verschmitzt Vera.
„Am Abend ist hier richtiges Bienen-Gewimmel. Die Dahlien haben viel Nektar. Alle selbst gesät. Samen aus der Blüte genommen, getrocknet, gesammelt, ausgesät.“ Gelbe, rote, grüne Tomaten locken an Büschen. An Ranken baumeln blaue dicke Weintrauben. Eine Gartenhausfront ist begrünt mit Dattelgurken. „Vor Jahren Samen gekauft, jetzt selbst gezogen, bereits eingelegt.“
Kanadische Renetten mit Boskop-Äpfeln hängen wie Zwillinge im Blätterdickicht in einem Baum. Geheimnis? „Gepfropft!“ strahlt Alois. Und da? „Dicke Birnen-Quitten. Die liebe ich. Sind sehr schön. Gelee wird daraus...“ freut sich Vera. Längst schlummert in Gläsern eingeweckter Gemüsepaprika; Weintrauben-Marmelade. In Flaschen roter Weintraubensaft. „Ohne Zucker! So viel Sonne bekommen... Wahnsinn, was die Natur uns gibt,“, gestehen die Ilas.
Alois schleppt Kisten ran. Zeigt Haselnuss-große blaue Kartöffelchen. „Die sind unheimlich lecker; frittiert oder gebraten.“ Trotz Trockenheit wurden auch schon „normale“ Kartoffeln geerntet. „Da steckt viel Liebe drin. Wir schätzen die Ernte, wundern uns täglich selbst.“
Macht doch viel Arbeit? „Nein, Liebe! Wir lieben die Freiheit im Garten. Die Natur. Das Gespräch mit Nachbarn.“ Und das Wissen, Tüfteln - welche Pflanzen sich vertragen – welche nicht...
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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