Der Drogen-Strich

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Altendorf: Dealen vor allen Augen!!!

Tatort: Helenen-/Altendorfer Straße. Ab mittags geht der Betrieb los. Ihr Arbeitsgerät ist das Handy. Arbeitsplatz: Haltestellen, Straßenecken. „Dann floriert hier der Drogenhandel. Dealer besiedeln Bürgersteige. Die Polizei läuft zwar mal Streife. Leute werden ab und an festgenommen. Am nächsten Tag stehen die Händler wieder an der Ecke“, sagt Marlies Arndt. Eine heiße Ware – stadtbekannt – nicht in den Griff zu bekommen?

Alle wissen vom „Drogen-Strich“ im Kreuzungsbereich Helenen-/Altendorfer Straße. Auf den ersten Blick Normalzustand. „Als würden - die meist Farbigen - auf die Bahn warten. Doch dann. Ihr Handy klingelt– schon marschieren sie los. Waren wechseln den Besitzer. Sie verkaufen ihre Drogen auch in der Schmitzstraße. Das habe ich selbst gesehen.“ Bürger haben Angst. Auch diese Frau (Name der Redaktion bekannt).

„Die Polizei weiß das. Früher war die Szene in der „Backstube“. Es sieht so aus, als wenn die Ordnungshüter die Sache nicht in den Griff bekommen“, so Michael Grüning, Inhaber Apotheke Zum Schwarzen Adler. „Sporadisch kommt sie. Aber es ändert sich nichts.“
„Ab und zu ist zwar Polizei-Präsenz da, aber zu gering“, bestätigt Stefan Augustin, Brillenstudio Pajonk. „Dealer laufen vor den Geschäften auf und ab, verkaufen offen den Stoff. Ihre Späher sind überall. Sobald sie eine Uniform sehen, sind sie weg. Es sieht nach einer gewissen Duldung aus. Nur über ständige Präsenz – Ordnungsamt und Polizei – mit Personalkontrollen – wäre eine Veränderung möglich.“ Betont: „Dieses Viertel kämpft schon mit seinen Schwierigkeiten. Das verstärkt nur noch alles. Bis vor einem Jahr lief hier auch sogar die Prostitution.“

Der Augenoptiker-Meister erwähnt, dass nur einen Steinwurf entfernt der Allbau, die Stadt und Co. viele Mio. Euro in Komfort-Wohnungen, Park-Anlagen am Niederfeldsee stecken, um das Image von Altendorf aufzuwerten. Nicht weit davon: Der Drogen-Umschlagplatz!

Claus Ohters, Altendorfer Werbering-Vorsitzender, zeigt sich ebenso betroffen. „Nach der „Backstuben“-Razzia stehen die Dealer draußen. Seit einem halben Jahr verstärkt sich der Handel. Die Sache scheint zu eskalieren. Die Dealer-Zunahme geht jetzt soweit, dass die Geschäftsleute darunter leiden. Viele Ältere haben Angst, an den massiv auftretenden „Farbigen“ vorbei zu gehen. Und die sprechen immer häufiger Jugendliche an. Das darf so nicht weitergehen.“ Sein Vorschlag: Ständige Polizeipräsenz ist an bestimmten Essener Gebäuden. Bürgernäher wäre es, dieses Altendorfer Viertel ebenso verstärkt zu überwachen.“
Da der Handel quasi auf dem Haltestellen-Gelände fleißig zunimmt, schlägt Ohters vor: „Hier könnte die EVAG Überwachungskameras installieren. Wir müssen uns jedenfalls bei unserem nächsten Treffen – Vorstand mit Initiative Altendorf – was einfallen lassen. Wenn wir nichts tun, wird Altendorf zum Ghetto der Drogenszene abdriften…“

Nicht unbekannt ist die Dealer-Szene der Bezirksvertretung III. Wolfgang Köppen, Verwaltungsbeauftragter: „Es gibt verdeckte Ermittlungen, öfter Razzien. Man kriegt das Problem nicht von heute auf morgen weg. Für Anwohner schwer hinnehmbar, die haben das Gefühl, da geschieht zu wenig. Aber es wird was getan. Man schnappt leider nur die kleinen Fische.“

Die Dealer -Kolonne schwappt immer heftiger über das Altendorfer Wohnviertel. Was sagt dazu die Polizei? Hans-Peter Elke, Polizei-Pressestelle: „Der Polizei Essen sind die Verhältnisse in ihren Stadtteilen, wie auch in Altendorf, gut bekannt. Aufgrund der gemachten Feststellungen wird auch der Stadtteil Altendorf von den örtlichen Beamten intensiv im Auge behalten. Im April wurde ein größerer Polizeieinsatz durchgeführt, an der weitere Behörden mitwirkten. Mehrere Geschäfte wurden überprüft. Etwa 60 verdächtige Personen kontrolliert. Die wenigen festgestellten Verstöße wurden angezeigt. Ständig führen wir polizeiliche Kontrollen anlassbezogen durch.

Sollten Meldungen/Hinweise von Anwohnern bei der Polizei eingehen, werden diese konsequent verfolgt. Auch in den vergangenen Wochen wurden bei Polizeieinsätzen verdächtige Personen überprüft und Strafanzeigen gefertigt. Zusätzliche Unterstützung kann die Polizei aber jederzeit gebrauchen!
Anwohner und Zeugen sollten verdächtige Beobachtungen den Beamten der Altendorfer Wache melden. In dringenden Fällen kann dies auch über den Notruf 110 geschehen. Hilfe nehmen wir in allen Stadtteilen dankend an.

Fotos: Renate Debus-Gohl / West Anzeiger

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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