"Wir stehen auf Menschenrechte - nicht auf Katar"

Entsetzen im "Lüttringhaus"

Das Plakat fällt auf – es hängt am LüttringHaus, Essen-Frohnhausen. Menschen halten inne, diskutieren miteinander. “Wir stehen auf Menschenrechte und Inklusion, nicht auf Katar – kein Public Viewing 2022„  steht auf dem Plakat. Zum Hintergrund.

„Eigentlich wollten wir, wie die letzten Jahre, die Spiele mit deutscher Beteiligung gemeinsam anschauen, aber dann haben wir immer mehr Nachrichten gehört, die FIFA-Skandale durchgelesen, uns informiert und waren entsetzt. „Die nehmen uns echt den Spaß an gemeinsamen WM-Partys“ meint Max Mühlenbeck aus dem Wohnprojekt LüttringHaus All Inclusive.“ So wird es also kein gemeinsames öffentliches Fußballschauen mit Partycharakter geben, obwohl diese inklusiven Begegnungen im Stadtteil immer so beliebt waren. Stattdessen wird allein oder in kleiner Runde geschaut und darauf gehofft, dass die deutschen Spieler und die FIFA allgemein Stellung zu Diversität beziehen und künftige Vergaben kritischer hinterfragen.

“Die behaupten zwar, dass die WM barrierefrei sein wird und sie Menschen mit Beeinträchtigung willkommen heißen, aber wer so über gleichgeschlechtliche Liebe und Diversität denkt, wird mit der Einstellung auch uns diskriminieren!” erklärt Max seine Bedenken, und lässt zumindest etwas von seinem Frust am Plakat ab.
Sein Tipp: die Frauen Bundesliga hat aktuell keine Spielpause!