Das Friedensdenkmal im Krupp-Park
Die Geschichte der Sadaku Sasaki

Das Sadaku-Denkmal in Essen-Altendorf (Krupp-Park). Im Hintergrund der alljährliche Zug der Kraniche übers Ruhrgebiet.
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  • Das Sadaku-Denkmal in Essen-Altendorf (Krupp-Park). Im Hintergrund der alljährliche Zug der Kraniche übers Ruhrgebiet.
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„Das ist unser Schrei,
das ist unser Gebet,
um Frieden in dieser Welt zu schaffen.“

Diese Worte stehen auf dem "Kinder-Friedens-Denkmal", das Mitschüler*innen von Sadaku Sasaki 1958 im Friedenspark von Hiroshima aufstellen ließen.  An diesem Denkmal hängen Kinder noch heute Ketten von gefalteten und aufgezogenen Papierkranichen auf, um so ihre Sehnsucht  auf eine Welt ohne Atomwaffen und Kriege auszudrücken.

Als die Atombomben der Amerikaner am 6. und 9. August 1945 auf Hiroshima und Nagasaki nièdergingen, war Sadaku 2 Jahre alt. 214 000 Menschen starben damals unmittelbar nach dem Abwurf.  Sadaku überlebte. Doch Jahre nachdem die Bomben die beiden Städte völlig zerstört hatten, erkrankten und starben viele Kinder aus Nagasaki und Hiroshima  an Leukämie, der "Atombombenkrankheit". Natürlich fürchtete sich auch Sadaku vor diesem Schicksal. 10 Jahre nach dem schrecklichen Ereignis erkrankte jedoch auch sie. Eine Freundin erzählte ihr von einer alten japanischen Legende und von den Kranichen als Symbolen des Glücks. Nach dieser Legende soll ein kranker Mensch, der 1000 Origami-Kraniche faltet,  von den Göttern geheilt werden. Sadaku  schaffte es jedoch nur noch, 644 dieser Vögel zu falten, ehe sie im Alter von 12 Jahren  starb. 
Damit dieses traurige Schicksal sich nicht mehr wiederholen möge, griffen Sudakos Mitschüler*innen ihr letztes Bemühen auf und gründeten den  'Club der Papierkraniche' . Mit den gefalteten Vögeln schmückten  sie nicht nur das Denkmal, sondern schickten sie auch an Politiker aus aller Welt, um diese zu mahnen, alles zu tun,  zukünftig (Atom)kriege nach Kräften zu verhindern.
Wir erleben  gegenwärtig, dass die Kriegstreiber beider Militärblöcke ihre Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen erweitern, um die Konfliktparteien abzuschrecken. Und auch die Bundesrepublik hat den UNO-Atomwaffenverbotsantrag, der am 22.Januar 2021 in Kraft getreten ist, und nach dem Atomwaffen völkerrechtlich verboten sind, noch nicht unterzeichnet.
Das Essener Friedensforum, das IPPNW Essen-Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V. , der pax christi Doözenverband Essen und die  DFG-VK-Essen haben deshalb mit OB Kufen am 17.10.2023 im Krupp-Park (Essen-Altendorf) ein Sadako-Friedensdenkmal enthüllt. Auch auf diesem Denkmal ist im oberen Teil ein Origami-Kranich zur Erinnerung an die bekannteste Überlebende der Hiroschima-Atombombe abgebildet.
Der Platz für das Denkmal ist sehr symbolträchtig. Dort, wo heute das Denkmal in unmittelbarer Nähe des neu angelegten Krupp-Sees steht, wurden noch im 2.Weltkrieg Panzer und andere Waffen gefertigt, die  Tod und Leid  in weite Teile  der Welt trugen.
An vielen Stellen in Deutschland haben Schulen und Jugendinitiativen derzeit zu Mitmachaktionen aufgerufen,  um an Sadaku Sasaki und ihr trauriges Schicksal zu erinnern und die ihre Origami-Faltkraniche als Symbole des Friedens sichtbar werden lassen.
Nachdem ich das Denkmal im Krupp-Park mit Verspätung entdeckt habe, werde ich den unüberhörbaren  Zug der Kraniche im Frühjahr und Herbst mit anderen Augen betrachten. Mögen die eleganten  Vögel den Menschen endlich das Glück eines  dauerhaften Friedens bringen, damit die wirklich wichtigen und drängenden Probleme der Menschheit in der Völkergemeinschaft gemeinsam  angegangen werden können.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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