Werdener Werbering schaltete die Weihnachtsbeleuchtung ein
Ein wenig Freude schenken
Der Werdener Werbering schaltete am Samstag die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung der Altstadt ein, dazu gab es bis 18 Uhr geöffnete Geschäfte und Läden.
Die Einzelhändler wollten mit dieser Aktion den Kunden Gelegenheit geben, in Ruhe bummeln und stöbern zu können. Leider waren die Befürchtungen wahr geworden und die Corona-Lage ließ ein ursprünglich vorgesehenes kleines Rahmenprogramm mit musikalischer Unterstützung der Werdener Sangesfreunde nicht zu. Dennoch mochte der Werbering nicht gänzlich auf vorweihnachtliche Stimmung verzichten. Direkt nach Geschäftsschluss um 18 Uhr wurde mitten in der Altstadt symbolisch die diesjährige Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet.
Außergewöhnliche Zeiten
Vorsitzender Benjamin Neubert erklärte, die diesjährige Lichteraktion sei ihm eine besondere Freude. Der Werbering wolle in diesen außergewöhnlichen Zeiten ein wenig Freude schenken. Anders als in den Vorjahren, wohnten dem symbolischen Akt nur ganz wenige Gäste bei: So war Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk zur moralischen Unterstützung der gebeutelten Geschäftsleute gekommen, hielt sich aber abseits. Dann drückte Benjamin Neubert pünktlich um 18 Uhr auf den großen Knopf und erfreute sich der stimmungsvollen Beleuchtung, die nun allüberall aufflammte: „Was für ein Lichtblick in unserer schönen Altstadt.“ Neubert lobte Rolf Sachtleben für seinen unermüdlichen Einsatz, da er bereits frühmorgens auf der Matte gestanden habe, als der große Werdener Weihnachtsbaum am Ludgerusbrunnen aufgebaut wurde. Hier sei vor allem den Freiwilligen Feuerwehren Kettwig und Werden zu danken, auch dem Galabauer Marc-Stefan Sander. Hand in Hand sorgten sie wie in den Vorjahren dafür, dass aus einzelnen Exemplaren ein großer Baum zusammengesetzt und anschließend mit sechs Lichterketten bestückt wurde. Sachtleben war beeindruckt und sah nur noch geringe Optimierungsmöglichkeiten: „Vielleicht könnten das zukünftig sogar noch mehr Ketten werden.“
Verkaufslanger Samstag
Die Werdener Gassen waren geschmückt, bereits im Vorfeld hatten Geschäftsführer Peter Allmang und sein Vorgänger Rolf Sachtleben rund 30 Tannenbäume ausgeliefert, die nun vor den Geschäften der Fußgängerzonen stehen. Geschäftsleute hatten Patenschaften übernommen und schmückten ihre Bäume festlich. Bei aller Freude über die festliche Stimmung ist ein Fazit des verkaufslangen Samstags schwer zu ziehen. Der Nachmittag war nicht gerade umlagert, manche Geschäfte beendeten den Verkauf deutlich vor 18 Uhr, andere hielten tapfer durch und wurden mit später Kundschaft belohnt. Jeanette Paps und Alexandra Weerth von Optik Frintrup hatten festgestellt: „Vormittags war irre viel los, aber ab 14 Uhr wurde es ruhig.“ Doch man wolle Flagge zeigen für einen weiterhin lebendigen und attraktiven Ortskern und das sei den Aufwand allemal wert. Judith Kauters „WohnRevier“ direkt nebenan war bis zuletzt gut besucht, die Hirsch Apotheke präsentierte schöne alte Martinslaternen mit historischen Motiven des Abteistädtchens und bei Vita Provitina in der Hufergasse gab es gebackene Sünden und Glühwein. Für Benjamin Neubert ist eine Aktion wie der verkaufslange Samstag Sache einer grundsätzlichen Einstellung: „Das Schlechteste wäre es, gar nichts zu tun.“ Auch wenn das Engagement des Werberings von einigen als Aktionismus belächelt werde: man müsse zu seinem Stadtteil stehen und bei allem Gegenwind für Werden und seine Gewerbetreibenden kämpfen.
Nikolausaktion fällt aus
Auch Geschäftsführer Peter Allmang haderte mit den stark einschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Viele Pläne hätten schon ad acta gelegt werden müssen, nun auch eine groß geplante Veranstaltung. Am 5. Dezember sollte der Nikolaus ins Städtchen kommen und die Werdener Kinder beschenken. Allmang dankt Andreas Diekmann, der schon in den Startlöchern gestanden habe, um die Tüten für die Kleinen randvoll zu füllen. Unter normalen Bedingungen hätte diese Aktion eine große Anzahl von Kindern und deren Familien angelockt, betonte Peter Allmang: „Das kann in diesem Jahr nicht mit gutem Gewissen und der notwendigen Verantwortung durchgeführt werden.“ Aber auch hier gelte: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, es gibt eine Zeit nach der Pandemie.“ Allerdings werden Geschäfte und Läden in der Werdener Altstadt am 5. Dezember erneut die Gelegenheit zu einem verkaufslangen Samstag erhalten und wieder bis 18 Uhr öffnen können. Zu den Verkaufsoffenen Sonntagen während des Advents gebe es aktuell noch keine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Münster zur Klage der Gewerkschaft Verdi. Doch Allmang möchte endlich wissen, was Sache ist: „Ich rufe da jetzt an in Münster. Wir möchten Planungssicherheit, ob wir am Sonntag, 6. Dezember, von 13 bis 18 Uhr öffnen dürfen, als zusätzliche Aktion für unsere Kundschaft.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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