Wie geht es dem großen Werdener Traditionsverein?
WTB kommt gut durch die Krise

Das SGZ im Stadtbad soll sich noch mehr der Werdener Bevölkerung öffnen.
Foto: Henschke
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Wie ist Werdens größter Verein bisher durch die Pandemie gekommen? Der stellvertretende Vorsitzende Enrico Kleinser sieht den Werdener Turnerbund gut aufgestellt.

Kleinser ist heilfroh, dass der Vorstand sich in allen sieben Sparten des WTB auf seine Leute verlassen konnte: „Unser Abteilungsleiter haben tolle Arbeit geleistet. Und zwar komplett ehrenamtlich.“ Das musste man durchaus so manchem Vereinsmitglied klarmachen, dass vehement seine Rechte einforderte. Da wurde kritisiert, gedrängelt, bis hin zu Drohungen. Nun kann Kleinser entspannt resümieren: „Solche schweren Geschütze waren zum Glück die Ausnahme. Corona ist den Leuten halt an die Nieren gegangen. Sie konnte ihren Sport nicht ausüben und waren sauer.“

Welle der Solidarität

Das Sport- und Gesundheitszentrum im Stadtbad wird vom Werdener Turnerbund gemeinsam mit der DJK Grün-Weiß Werden/Heidhausen betrieben. Auch hier schlug die Pandemie voll zu. Um die Schwimmzeiten habe es nach der Wiederöffnung erbitterten Streit gegeben, so Enrico Kleinser: „Nur 50 Prozent Belegung und zusätzliche Grundreinigungen bedeuteten für uns, dass Zeiten zusammengestrichen wurden. Alle mussten sich einschränken. Unsere Schwimmmeister Michael Niehaus und Jörg Ladage haben da Großartiges geleistet. Das ist ihr Bad.“ Auch die anderen Sportkurse durfte höchstens halb belegt werden. Was zu einer guttuenden Welle der Solidarität führte: „Die Kursteilnehmer haben uns in der Krise sehr geholfen, indem fast alle auf eine Rückzahlung von Kursgebühren verzichtet haben. Das hat uns unglaublich motiviert.“ In schweren Zeiten hielten die Werdener zusammen. Da aber die Kurse des zweiten Halbjahres nur zur Hälfte belegt werden könnten, fielen nun Einnahmen weg, die fest eingeplant waren. Zudem trennte man sich von der langjährigen Leiterin Heike Kleine. Die Diplom-Sportlehrerin hatte dem Sport- und Gesundheitszentrum seit seiner Eröffnung am 18. April 1994 ihren Stempel aufgedrückt. Die Nachfolge übernahmen Chiara Drüke und Susanne Weppelmann, die die Aufgabe als Team stemmen.

Moderner aufstellen

So einiges tut sich beim Werdener Turnerbund, der vor 134 Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Die neue Geschäftsstelle an der Hufergasse ist da ein gutes Beispiel. Der Traditionsverein ist nun präsent in der Fußgängerzone, erhöht den Servicegedanken und geht noch mehr auf die Bevölkerung zu. Der WTB will sich moderner aufstellen und frischer präsentieren. Die Digitalisierung der von Katrin Berndt geleiteten Geschäftsstelle sei aufwändig, aber unabdingbar, sagt Kleinser: „Zukünftig wird die gesamte Vereinsarbeit online organisiert. Natürlich soll niemand abgehängt werden. Wer also nicht im Internet zuhause ist, kann sich weiter im Büro anmelden.“ Der nächste Schritt sei eine App, mit der man sich bei Kursen anmelden könne. Die Kursangebote sollen überarbeitet und Dinge angeboten werden, die es bisher so noch nicht gab. Dazu brauche man allerdings engagierte Übungsleiter, weiß Enrico Kleinser: „Die wachsen aber nicht auf Bäumen. Wir haben ja auch gewisse Ansprüche.“ Auch sollen die Räumlichkeiten des SGZ besser genutzt werden: „Wir haben vor, die Flächen verstärkt den Werdenern anzubieten. Und warum holen wir nicht Tische und Stühle vors Gebäude, setzen uns raus in die Sonne und trinken einen Kaffee?“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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